Frédéric Gerchambeau – Bertrand Loreau -
Catvaratempo MitFrédéric Gerchambeau und Bertrand Loreau haben sich zwei französische Musiker gefunden, die mit dem Album „Catvaratempo“ das Ergebnis ihrer ersten Kollaboration veröffentlichen. Zu den beiden ist im Pressetext zu erfahren: Bertrand Loreau, bekannt für feinfühlige Melodien und warme Sounds und Frédéric Gerchambeau, dessen Steckenpferd ungewöhnliche experimentelle Sequenzen sind, schaffen hier trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit eine künstlerische Brücke zwischen diesen beiden Polen. In der alten Sanskrit Sprache bedeutet „Catvara“ „Vier“. |
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Es
ist eine ungewöhnliche Musik, die Beide in den vier Tracks zusammengestellt
haben. Sie läuft unter „Berliner Schule“, klingt für mich aber recht
außergewöhnlich und oft nicht harmonisch, da sie Harmonien und
Disharmonien gegeneinander laufen lassen, was man schon im ersten Track
„Eka“ heraushören kann. Nach einigen fast schon orchestralen Flächen,
die sanft durch den Raum ziehen, lassen die beiden dann nach etwa drei
Minuten zwei Klangwelten aufeinander prallen. Das wirkt nicht beruhigend,
sondern kann, je nach Gemütslage, auch ins Gegenteil umschwenken. Auch die
Melodien sind nicht immer harmonisch angelegt und werden durch rhythmische
Synthiemuster ein ums andere Mal unterbrochen. Das wirkt dann auch schon mal
chaotisch, obwohl darin doch eine gewisse Grundordnung zu finden ist. Sanfter
geht es dann im zweiten Track „Dvi“ zu. Nach einem sehr ruhigen Beginn
kommen nach gut fünf Minuten Klänge und Rhythmusmuster auf, die stark an
ihren großen Landsmann Jean-Michel Jarre erinnern. Ein weiterer Bezug zu
dem bekannten Elektronikmusiker unseres Nachbarlandes ist Michel Geiss
(Weggefährte von Jarre), der das Album gemastert und für den guten Klang
gesorgt hat. Dieses Stück gefällt mir aufgrund seines sehr schönen
Mittelteils mit am besten. Auch
„Tri“ beginnt mit ungewöhnlichen Klangkollagen, die hier recht düster
daherkommen um dann im Mittelteil zu einem Track mit Reminiszenzen an die
„Berliner „Schule“ aufwarten. Recht melodisch schließt die CD dann
mit dem letzten Stück „Chatur“ ab, das die beiden dann mit wiederum
entgegenwirkenden Klängen durchbrechen. „Catvaratempo“
beinhaltet nicht wirklich eingängige Musik, obwohl mindestens drei Stücke
sehr schöne melodische Passagen beinhalten. Diese werden dann entweder von
avantgardistischen und teils auch disharmonischen Klangstrukturen
umschlossen oder durchbrochen. Meine Empfehlung ist hier in jedem Fall zunächst
Probe zu hören. Stephan Schelle, November 2018 |
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