Frank Klare - Solomode
 

Frank Klare - Solomode
SynGate Records (1986 / 2012)
(5 Stücke, 77:54 Minuten Spielzeit)

Neben „Solodreams“ gab es auch noch weitere Stücke, die Frank Klare im Jahr 1986 eingespielt hatte. Diese sind erstmals Ende 2012 herausgekommen. Während die Tracks von „Solodreams“ in den 80’ern bereits auf Kassette erhältlich waren, sind die fünf Tracks auf „Solomode“ bisher unveröffentlicht. Die Tracks, die ebenfalls im Stile der „Berliner Schule“ gehalten sind, weisen Laufzeiten zwischen 9:34 und 19:14 Minuten auf (drei davon allein im Umfeld der 18-Minuten-Marke).

 


Auf „Solomode“ präsentiert der Berliner Frank Klare den gleichen Stil, den er auch auf „Solodreams“ vollzogen hat. Der Opener „Ultramode“, der es auf fast 13 Minuten Spielzeit bringt, startet mit anschwellenden Synthieflächen, denen nach mehr als zwei Minuten Sequenzerrhythmen folgen und zu denen von Frank Harmonien und Melodielinien gespielt werden. Das erinnert auch an die Musik eines Klaus Schulze.

Weiter geht es mit dem 19minütigen Titelstück. Dieser Track beginnt mit anschwellenden und leicht pulsierenden Synthiesdrones. Einige Harmonietupfer spendiert Frank dem Track in den ersten Minuten. Dann kommt langsam eine Struktur hinein und die Harmonien erhellen das Bild, denn sie durchbrechen langsam den bedrohlich wirkenden, pulsierenden, dumpfen Synthiesound. Nach sechs Minuten scheinen durch aufziehende Sequenzerrhythmen die hellen Töne die Oberhand zu nehmen und der dumpfe Sound bewegt sich nur noch als schmückendes Beiwerk. Beides passt aber gut zusammen. In helleren, wenn auch schwebenden Klängen führt Frank dann das Stück zu Ende.

Mit seinen fast 18 Minuten schließt sich nun „Polymode“ an. Sehr rhythmisch geht Frank hier von der ersten Minute an vor. Dieser treibende Rhythmus aus dem Drumcomputer bzw. Sequenzer hält sich bis zur 15. Minute und lässt den Puls des Hörers ständig mitschlagen. Erst am Ende holt uns Frank wieder runter, wenn er den Titel schwebend ausklingen lässt.

Das neuneinhalbminütige „Melomode“ ist wieder so ein Track im „Berliner Schule“-Modus. Hier scheint Frank verschiedene Stile miteinander zu verbinden, wobei Klaus Schulze (durch den Sequenzerrhythmus) deutlich herauszuhören ist. Und mit dem 18minütigen „Computermode“ entlässt Frank den Hörer aus seinem Album. Der Track beginnt zunächst mit etwas schrägen und flirrenden Synthieklängen. Das klingt an einigen Stellen auch nach Science Fiction-Soundtrack der 50’er und 60’er Jahre. Auch wirken einige Passagen recht experimentell. Nach etwas mehr als drei Minuten kommen dann Melodien auf, ohne dass die schräge Spielart verloren geht. Auch hier klingt Frank’s Sound nach Klaus Schulze.

Die Stücke auf „Solomode“ sind alle bisher unveröffentlicht. Sie haben aber soviel Substanz und Klasse, dass es schade gewesen wäre, wenn sie nicht einem breiteren Publikum zur Verfügung gestellt worden wären. SynGate sei Dank, dass diese herrlichen, hypnotischen Stücke nun endlich erhältlich sind.

Stephan Schelle, Januar 2013

 
   

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