Flint Glass – Nyarlathotep & From Beyond EP
 

Flint Glass – Nyarlathotep & From Beyond EP
Funkwelten / Nova Media GmbH (2009)
(CD: 19 Stücke, 72:19 Minuten Spielzeit,
EP: 7 Stücke, 29:19 Minuten Spielzeit)

Flint Glass nennt sich ein aus Frankreich stammender Industrial/Dark Ambient Musiker. Wer sich genau hinter dem Pseudonym verbirgt, ist mir allerdings nicht bekannt. Unter diesem Namen hat er im Jahr 2002 sein Debüt „Hierakonpolis“, das im Jahr 2003 um die EP „Dashur“ erweitert erneut auf den Markt kam, veröffentlicht. Ähnlich verhält es sich mit „Nyarlathotep“. Das Album ist ursprünglich bereits 2006 erschienen und kam am 11.12.2009 erneut heraus, dieses mal zusammen mit der fast 30minütigen EP „From Beyond“.

 


Das Flint Glass auf Grafiken von H.R. Giger (dem Schöpfer der Alien aus dem gleichnamigen Hollywoodfilm) & Co. steht und sich von diesen auch bei seiner Musik inspirieren lässt, lässt bereits das Cover des Albums, das ganz im Stil dieser Künstler gehalten ist, erahnen.

Aber kommen wir zur Musik von Flint Glass. Die CD „Nyarlathotep“ bietet Dark Ambient im Stile von Soundtrackmusik, denn beim Hören stellen sich unweigerlich Bilder im Kopf zusammen, die Assoziationen zu diversen Science Fiction-, Fantasy-, Horror- oder Mysterie-Thrillern wecken.

Mit dem bedrohlich wirkenden „R’leyh La Morte“ startet das Album. Versetzt wurden die Ambientsounds mit knackenden Geräuschen, die eine gewisse Horrorszenerie entstehen lassen. Flint Glass erschafft in den Stücken unterschiedliche, meist etwas verstörende Stimmungen, bei denen die eingestreuten Geräuschsamples – wie zum Beispiel das Donnern in „Neither Dead“ - diesen Effekt noch verstärken.

Bei den Tracks arbeitet Flint Glass sowohl mit Stimmungsbildern, die er durch elektronische Flächen und Klangwellen erzeugt, wie auch mit rhythmischen Elementen, die dem Ganzen eine andere Note verleihen. Die Stücke von „Nyarlathotep“ sind aber nicht melodischer Art, da bietet die EP „From Beyond“ doch einiges mehr.

Die EP ist mehr von melodischen Teilen und eingängigere Rhythmen bestimmt, die mich vor den Boxen festhalten. Was diese Stimmung genau ausmacht, weiß ich auch nicht, aber sie hat auf mich eine faszinierende Wirkung (auch wegen der Mixtur aus organischen und elektronischen Rhythmusstrukturen). Man sollte die sieben Stücke der EP (eigentlich sind es nur vier, die durch drei ganz kurze atmosphärische Brücken zusammen gehalten werden) nicht einzeln betrachten, vielmehr wirkt die EP wie ein einziger langer Track, da alles ohne Pausen nahtlos ineinander übergeht.

„Nyarlathotep & From Beyond EP“ ist eine sehr gute Dark Ambient-Scheibe, die durch eine dichte Atmosphäre zu fesseln weiß. Allerdings gefällt mir persönlich die EP noch besser, als das volle Album. Wer diese Veröffentlichung haben möchte der sollte sich beeilen, denn die Wiederauflage zusammen mit der EP erscheint in einer limitierten Auflage von gerade mal 500 Stück.

Stephan Schelle, Januar 2010

 
   

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