Filter-Kaffee - 105 Erst im Frühjahr 2021 veröffentlichten Mario Schönwälder, Frank Rothe und Bas Broekhuis unter dem Projektnamen Kontroll-Raum ihr Debüt „Check In“, da legen Schönwälder und Rothe im Dezember 2021 mit ihrem neuesten Output als Filter-Kaffee nach. „105“ ist das mittlerweile sechste Album als Filter-Kaffee. Es erscheint in einem Papersleeve und enthält vier Stücke. |
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Eingespielt
wurden die Stück in 2020/2021 im The Room-Studio in Berlin. Es befinden
sich drei Longtracks und eine kurze Soundkollage auf dem Album. Gestartet
wird mit dem 13:18minütigen „Stones“. Das Stück beginnt recht sphärisch
mit Klangskulpturen und Flächensounds in die sich nach gut zwei Minuten ein
erster Sequenzerrhythmus einfügt, der aber nach wenigen Momenten schon
wieder abebbt. Geräusche wie von einem Windspiel mischen sich nun in die
Szenerie. Leichte Harmoniebögen ziehen dann nach ca. vier Minuten auf. Die
mystische Stimmung wird aber zunächst beibehalten. Nach gut sechs Minuten zündet
das Duo dann einen treibenden Sequenzerrhythmus und der Track geht jetzt so
richtig los und entfaltet eine neue, faszinierende Stimmung. Auch eine
Synthmelodie kommt auf. Die letzten beiden Minuten klingen dann wieder sehr
atmosphärisch aus. „Stonehenge“
ist die wohl berühmteste mittelalterliche Steinskulptur in Großbritannien,
um das sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken. Diesem Monument haben
Filter-Kaffee das zweite Stück mit gleichem Titel gewidmet. Knarzende
Synthklänge starten in diesen 14:37minütigen Track. Das klingt zunächst
wieder sehr mystisch bis dann nach nicht ganz drei Minuten die Stimmung
wechselt und harmonische, flächige Sound mit Klangtupfern durchzogen
werden. Das erinnert streckenweise auch an den Sound von Software / Peter
Mergener. Nach nicht ganz sechs Minuten starten die Beiden dann wieder den
Sequenzer und lassen es nun rhythmischer zugehen. Nach etwas mehr als neun
Minuten schält sich dann noch eine herrliche Melodielinie heraus. Ein genau
so mystischer Track wie das Titelgebende Monument. „Hidden
Temple“ nennt sich der dritte, 13:49minütige Track. Hier kommt dann das
Memotron ins Spiel, das herrliche Mellotronklänge erzeugt. Mystisch bleibt
es aber wie auf den anderen Titel. Da zirpt schon mal der Synthie - wie bei
einem Theremin. In den ersten Minuten erzeugen Schönwälder/Rothe
Stimmungsbilder ohne Melodien. Wenn es dann nach gut fünf Minuten
rhythmischer wird, sorgen sie wieder für eine hypnotische Stimmung, die
nach weiteren Momenten mit melodischen Harmonielinien unterlegt wird. Im
letzten Drittel wird dann auch wieder der Sequenzer angeschmissen. Der
letzte, 1:39minütige Track „Am Bach ... bei den Kieselsteinen“ stellt
ein elektronisch erzeugtes Stillleben an einem Bach dar. Das
Projekt Filter-Kaffee der beiden Berliner Elektronikmusiker Mario Schönwälder
und Frank Rothe hat sich mittlerweile fest in der Szene etabliert und feiert
mit „105“ ihre mittlerweile sechste Veröffentlichung. Dem Thema Steine
hat sich das Duo dabei mit sehr mystischen Klängen, die sich dann in
rhythmische, melodiöse Parts verwandeln, gewidmet. Dass Ganze klingt wie
aus einem Guss. Stephan Schelle, Dezember 2021 |
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