Eroc - Wolkenreise
 

Eroc - Wolkenreise
revisitedrec / spv (1983 / 2008)
(15 Stücke, 53:48 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 1983 erschien bei der Metronome Eroc’s Album „Wolkenreise“. Allerdings war dies keine reguläre Scheibe sondern eine Compilation von Stücken, die auf den Alben „Eroc 1“ bis „Eroc 4“ herausgekommen waren. Das Label hatte diese Compilation ohne seine Zustimmung in Angriff genommen und ihn quasi vor vollendete Tatsachen gestellt, denn das Album stand bereits in den Läden. Und wer Eroc kennt, der weiß, dass er ein Perfektionist ist, dessen Produkte auch die entsprechende Qualität besitzen.

 


Mittlerweile sind bei revisitedrec/spv die ersten fünf Eroc-Alben erschienen, Zeit also, sich der Compilation „Wolkenreise“ zu widmen und den Klang entsprechenden zu polieren um die Aufnahmen so klingen zu lassen, wie es sein sollte bzw. möglich ist.

Die „Wolkenreise“ ist vor Jahren auch als CD erschienen und so habe ich hier den direkten Vergleich zwischen den Aufnahmen der Metronome und der von Eroc remasterten Fassung. War die Metronome-CD auf den ersten Blick schon ganz in Ordnung, haut einen die neue remasterte Fassung quasi aus den Schuhen, denn Eroc hat - wie es bei ihm üblich ist - u. a. an der Transparenz und der Dynamik gefeilt, was aus dem Werk ein ganz neues Album macht. Ich hab das Gefühl, das bei den neu gemasterten Stücken ein höheres Volumen sowie eine unglaubliche Klangvielfalt vorherrscht.

Auf der CD finden sich - dem Anspruch des damaligen Labels entsprechend - Erocs eingängigste Stücke wie „Wolkenreise“, „Vogelfrei“, „Fito Linte“ oder „Zimperlein“ wieder, experimentelles gibt es nur am Rand. Als Bonus wurden noch mit „Zauberwald“ und „Seitenwind“ zwei Stücke vom Album „Changing Skies“ sowie drei unveröffentlichte Stücke, darunter eine verlängerte Version von „Wolkenreise“, beigefügt.

Neben der klanglichen Qualität besticht das im vierseitigen Digipack erscheinende Album durch ein zwölfseitiges Booklet in dem Eroc ausführlich auf die Entstehung des Albums eingeht. Für Fans unverzichtbar, gibt es denjenigen, die mit Erocs Instrumentalmusik bisher noch keine Berührung hatten (gibt es die wirklich?), einen hervorragenden Einstieg. Eine herausragende Aufnahme.

Stephan Schelle, November 2008

 
   

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