E=Motion – A Dream Within A Dream
 

E=Motion – A Dream Within A Dream
SynGate (2003 / 2017)
(
8 Stücke, 51:25 Minuten Spielzeit)

„A Dream Within A Dream“ ist ein Album, das ins Jahr 2003 zurückreicht. Kilian Schloemp ist es zu verdanken, dass dieses wunderbare Werk des polnischen Elektronikmusikers Jacek Spruch nicht in der Versenkung verschwunden ist. Wenn ich es richtig verstehe, dann weilt Jacek leider nicht mehr unter uns, denn im Booklet heißt es „In Memory of Jacek Spruch aka E=Motion“.

 

 


Jacek Spruch hat auf diesem Album eine moderne Interpretation der „Berliner Schule“, die von Namen wie Tangerine Dream und Klaus Schulze geprägt ist, zusammengestellt. Und in der Tat klingt einiges nach Veröffentlichungen des neuen Jahrtausends von Tangerine Dream. Allerdings hat Jacek die Musik mit modernen Beats unterlegt und kommt so zu einer treibenden Musik, die voller Melodien und Rhythmen nur so sprüht. Als ich diese CD auf dem Heimweg von Repelen nach Hause in den CD-Player in meinem Auto eingelegt habe, war ich schon beim ersten Hören hin und weg. Die Stücke gehen alle nahtlos ineinander über, sodass ein gut 50minütiger Longtrack entsteht.

Gleich mit dem herrlichen „Awakening“, mit dem die CDR beginnt, hatte mich Jacek sofort auf seine Seite geholt. Irgendwie hat das Stück musikalische Anleihen von Andy Pickford und Tangerine Dream und mischt diese mit einer leicht rockigen Note. Zwar schreiten die Stücke oft recht Monoton und sich nur langsam verändernd voran, doch es entwickelt sich eine unglaublich hypnotische Atmosphäre, aus der man sich schlecht herauswinden kann.

„Global Beat“ ist mit einem - wie es schon der Name verrät - fesselnden und doch einfach gehaltenen Beat unterlegt. Darauf schichtet Jacek dann Harmonien und weitere Sounds und Rhythmusstrukturen. Ich kann nicht sagen was mich so fesselt, aber ich kann davon nicht loskommen. Dann kommen in „Golden Sand“ sehr schöne Harmoniebögen und Melodielinien auf, die - sich immer wiederholend - schließlich in einen unwiderstehlichen Part übergehen, der dann bis zum Ende durchgehalten wird.

„Out Of Nowhere“ ist dann mit einem treibenden Beat unterlegt, der hier die Oberhand hat und von einigen Flächen und später einer Melodie ergänzt wird. Stampfende Beats, die zum Tanzen einladen und wie eine Mischung aus Donna Summer’s „I Feel Love“ oder Eberhard Schoener’s „Why Don’t You Answer“ wirken, sind hier zunächst das Non plus Ultra. Dann spendiert Jacek auch diesem Stück eine Melodielinie, die perfekt dazu passt. „Dreaming“ mit seiner verträumten Atmosphäre geleitet dann aus dem Album.

„A Dream Within A Dream“ ist ein sehr schönes Album, bei dem der polnische Elektroniker Jacek Spruch klasse Rhythmen mit Elementen der „Berliner Schule“ mischt um so etwas gänzlich Neues zu erschaffen. Schön, dass dieses Werk noch erhältlich ist.

Stephan Schelle, März 2017

 
   

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