Distance Project – Runner’s High Der Wiener Hannes Zellhofer verbirgt sich hinter dem Projektnamen Distance Project. Ende 2018 habe ich sein Album „Trail Running Experience“ rezensiert. Ein Jahr später, Ende 2019, erschein sein neuestes Werk unter dem Titel „Runner’s High“. Das sich Zellhofer sportlich betätigt – speziell dem Laufen – das ist auch seiner neuesten Produktion anzumerken. Neben dem Titel geht es vor allem auch in den einzelnen Stücken wieder sehr temporeich zu. |
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Den
Beginn macht das einminütige „Intro“, bei dem zu einem
Herzschlag-Rhythmus Betti Stewart einen Text spricht, der auf die
Faszination des Laufens hinweist. Dem folgt dann das Titelstück. Nach
verhaltenem Beginn setzt dann ein treibender Rhythmus ein, auf dem dann eingängige
Harmonien gesetzt werden. Nach zwei Minuten geht der Track dann richtig ab.
Musikalisch zeigt es, welchen Höhepunkt ein Läufer erreichen kann, in dem
er quasi aus dem Hier und Jetzt in eine andere Dimension katapultiert wird.
Der Track hört allerdings für meinen Geschmack zu abrupt auf. Das
folgende „Wind“ ist ein reiner Popsong und trifft daher nicht meinen
Geschmack. Wer aber auf aktuellen Pop steht, wird hier gut bedient.
„Let’s Dance“ ist dann ein Instrumental das durch akzentuierte
Rhythmusstrukturen besticht und sich ebenfalls im Clubsound zwischen Electro
und Trance präsentiert. Die Stimmsamples, die japanisch anmuten, machen
daraus aber eher wieder eine Popnummer. „Water“
beginnt mit Sounds der Marke Schiller & Co. bis dann nach wenigen
Momenten wieder Stimmsamples aufkommen, die typisch für DJ-Clubhits sind.
Hier hat Hannes aber eine sehr eingängige Melodie eingespielt, die das Stück
zu einer angenehmen Trancenummer macht. Ruhige
Flächen starten in den Track „Start“. Dem folgen nach etwa einer Minute
dann einige Rhythmusmuster, die zunächst noch der ruhigen Stimmung
angepasst sind. Das könnte die Spannung vor dem Start musikalisch deutlich
machen. Mysteriöse Klangformationen werden hinzugefügt und der Track nimmt
weiter Fahrt auf, so als würde man langsam starten und sich dann steigern.
Ein schöner, leicht verträumter Track. Mit
„Sky“ kommt dann der nächste Track der nach einem DJ-Clubtrack klingt
(vor allem in der ersten Minute). Er entwickelt sich dann aber zu einem
recht ruhigen Track. Betti Stewart haucht in der zweiten Minute ihren Text
eher, als dass sie singt. Danach zeigt sich das Stück mehr von einer sehr
verträumten, sphärischen und angenehmen Seite. „Delirium“
beginnt mit asiatisch anmutenden Klängen. Nach einer Minute wird aber ein
sanfter Beat unterlegt. Auch in diesem Stück bedient sich Hannes
Stimmsamples, die den Track wieder in Richtung Club-Sound bringen. Den
Abschluss bildet dann „Emotion“ das eine positive Stimmung durch
pumpende Beats und eine einfache Harmoniefolge darstellt. Wie
schon auf dem Vorgänger „Trail Running Experience“ hat Hannes Zellhofer
auf dem neuen Album rhythmische Tracks versammelt, die darüber hinaus
ambiente tranceartige Momente enthalten. Allerdings geht er für meinen
Geschmack dieses Mal zu sehr in die Club-/Trance-/DJ-Ecke geschielt, in dem
er sich zu sehr dem Pop dieser Stilrichtungen angenähert hat. Stephan Schelle, Januar 2020 |
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