Wer die beiden EP’s bereits besitzt, den kann ich beruhigen, denn „Dancing With Ghosts“ und „Carefully Kept Secrets“ sind zwar auch auf dem neuen Album, aber zumindest „Dancing With Ghosts“ liegt in einer anderen, 8:32minütigen Version vor. Ansonsten bietet Thorsten sieben weitere neue Tracks („Paradise In Space“ gibt es dabei zweimal).

Inhaltlich befasst sich Thorsten auf „Carefully Kept Secrets“, seinem mittlerweile vierten Album unter dem Projektnamen Deep Imagination, mit unseren Träumen, die Wahrung von Geheimnissen und die Suche nach Lösungen, die jeder für sich selber finden muss. Neben Thorsten wirken auch wieder einige musikalische Gäste wie Sängerin Ann Kareen Mainz, Gitarrist Günter Kaufmann, US-Percussionist Byron Metcalf sowie seine beiden Art Of Infinity-Weggefährten Thorsten Rentsch (Gitarre) und Stefan Höllering (Saxophon) mit. In dieser Besetzung erzeugt Thorsten eine Mischung aus traditioneller Elektronik und atmosphärischem Artrock.

Den Beginn macht das Titelstück, das schon im letzten Jahr auf der gleichnamigen EP veröffentlicht wurde. Ein sehr atmosphärischer Beginn mit herrlichen Gitarrenbeiträgen von Günter Kaufmann.

„Paradise In Space“ ist eine wunderschöne, loungeartige Nummer, die zum Relaxen einlädt. Das Stück glänzt vor allem durch seine eingehende Melodieführung. Mit dem folgenden fast 17minütigen „Wings To Fly“ hat Thorsten dann einen Longtrack am Start. Byron Metcalf steuert hier eindringliche Percussion bei, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen und den Unterboden des Stückes bilden. Darauf werden tolle Flächen und Harmonien gelegt und mit den akzentuierten Gitarrenlicks und -Soli von Günter Kaufmann verziert, die eine leicht rockige Note verbreiten.

In „Before Thousand Of Years“ sorgt dann Thorsten Rentsch mit einer leicht Gilmour angehauchten Variante des Gitarrenspiels für weitere Akzente. Das Stück wirkt streckenweise majestätisch und wie ein Soundtrack. Sanfte Flächen und Harmonien ziehen in „Deeper Than Trance“ durch den Raum. Nur durch einige gesungene Passagen und akzentuiert gesetzte Gitarreneinwürfe wird diese Tranceartige Stimmung einige Male durchbrochen. Dem schließt sich die 8:32minütige Version von „Dancing With Ghosts“ an.

Sehr floydige Momente (geht in Richtung „Wish You Where Here“) werden dann in „Awake From A Dream“ offenbar. Schwebende Synthieflächen werden von Gitarrenmotiven zart umwoben. Das 2:15minütige „Paradise In Space (Reprise)“ klingt wesentlich sakraler wie der erste Part und bietet im weiteren Verlauf betörende Klang/Rhythmen. Das recht spacige „Underneath The Waves“, bei dem Stefan Höllering mit seinem Tenorsaxophon Akzente setzt, beschließt dann das Album. In diesem Stück kommt bei mir unter anderem so eine Stimmung von „Blade Runner“-Soundtrack auf.

Das Warten hat sich gelohnt, denn Thorsten Sudler-Mainz hat mit dem neuen Album seines Projektes Deep Imagination wieder ein klasse Werk hingelegt, das nur so vor atmosphärischer Momente strotzt. Ein sehr schönes, empfehlenswertes  Album.