David Wright – The Spirit Of Light
 

David Wright – The Spirit Of Light
A.D. Music (2011)
(7 Stücke, 79:06 Minuten Spielzeit)

Nach der 2004 erschienen ersten Best Of-CD von David Wright, die den Namen „Returning Tides“ trug, kommt im Herbst 2011 eine zweite Best Of-CD des britischen Elektronikmusikers auf den Markt. Sie trägt den Titel „The Spirit Of Light“. Eigentlich ist es keine Best Of, sondern eine Compilation mit teils rarem Material von David. Neben drei Stücken aus 1989, 1992 und 1994 befinden sich zwei Tracks der 2009’er „Sines Of Life Vol. 2“ sowie zwei bisher unveröffentlichte Stücke auf dem Datenträger.

 


„The Spirit Of Light“ trägt den Untertitel „Best Of David Wright Volume 2“. Man muss sich bei Davids Musik die Frage stellen, ob man wirklich eine Best Of zusammenstellen kann. Eigentlich sind seine Stücke alle von außerordentlicher Qualität, das man keinen Track wirklich herausheben könnte. Aber egal.

Die CD beginnt mit „A Night In September“ vom „Sines Of Life Vol. 2“-Album. Das vorgenannte Album ist 2009 lediglich als CDR erschienen, somit bekommt der Fan nun diesen 4:39minütigen Track erstmals auf einer industriell gepressten CD. Wer die CDR, wie ich, bisher nicht hatte, der wird erfreut über dieses wunderbare, melodische Stück sein. Das ist David Wright „as it’s best“. Ein Stück zum verlieben.

Der folgende Track „Forbidden City“ stammt ebenfalls von „Sines Of Life Vol. 2“, ist aber ein Auszug aus dem Stück „China“. Er ist quasi das Intro des Stückes, wurde aber für diese Veröffentlichung überarbeitet. Auch so funktioniert das sanfte, asiatisch anmutende Stück für sich allein.

Mit dem 25:40minütigen „Lazy Heaven“ kommt dann das erste bisher unveröffentlichte Stück der CD, das zusammen mit Neil Fellowes (aka Geigertek) entstanden ist. Ein wunderbar, sanft dahinschwebender Titel, bei dem man sich in Schwerelosigkeit bewegen kann. Im zweiten Teil kommen dann einige Rhythmen hinzu und es entwickelt sich ein immer noch sanfter Longtrack.

„Romance ’89“ vom 1989’er Album „Reflection“ wurde in einer neuen Version eingespielt und liegt nun auf diesem Album vor. Ein wirklich wunderbarer Track, der für mich neben dem Opener „A Night In September“ zu den Highlights des Albums zählt. Romantisch, sanft und zum verlieben. Wer hier keine Gefühle bekommt, der muss schon nicht mehr unter uns verweilen.

Das etwas mehr als siebenminütige „Ocean Watch“ vom gleichnamigem 94’er Album folgt als nächstes in einer digital überarbeiteten Version. Die neue Version hat mehr Transparenz und Dynamik aufzuweisen, als es das Original hat. Darüber hinaus ist es um fast drei Minuten verkürzt, was dem Stück aber nicht schadet. Der zweite neue Track heißt „Crystal Rain“ und ist eine Pianoballade. Nicht besonders aufregend, aber auch nicht schlecht.

Den Abschluss bildet dann das fast 26minütige „Illusions“, das auf dem 92’er Album „Between Realities“ zu finden war. Auch hier wurde dezent an der Transparenz und Dynamik gearbeitet. Ein wunderbares, ruhiges Stück, das seinerzeit live mitgeschnitten wurde.

Auch wer die Alben von David Wright, von denen einige der Stücke entnommen wurden, besitzt, für den ist diese Compilation gut geeignet, denn mit „Lazy Heaven“ und „Crystal Rain“ gibt es bisher unveröffentlichtes Material von fast einer halben Stunde. Darüber hinaus liegen mit „Forbidden City“ und „Romance ’89“ noch überarbeitete Versionen vor. Ein wirklich gelungenes Werk des Briten, das seine Sammlung vervollständigt.

Stephan Schelle, Oktober 2011

 
   

CD-Kritiken-Menue