David Wright - Deeper
 

David Wright - Deeper
AD Music www.admusiconline.com (2005)

Der Brite David Wright veröffentlicht seit 1988 seine Soloscheiben und CDs von weiteren Künstlern auf seinem AD Music-Label. Neben den Solo-CDs hat er auch zwei Projekte mit den Namen Callisto (elektronische Spacemusik) und Code Indigo (rockig/poppige Elektronik) am Start. Im Herbst 2005 erscheint sein mittlerweile 15. Album mit dem Titel „Deeper“. Als erstes fällt das Cover auf. Zusammen mit dem Titel kommt man da schon auf recht zweideutige Gedanken. Auf dieser CD bietet David auf über 71 Minuten zehn hinreißende Stücke mit herrlichen, einfühlsamen Melodien, so wie ich das von ihm mag. Herrliche Streichersounds und Sequenzen, die im Hintergrund eine Melodielinie bilden - ähnlich dem Stil von Robert Fox - bohren sich in mein Hirn.

 

 

 

Mit dem ersten Track „Nomad“ kommt für mich gleich eines der Highlights des Albums. Kam „Nomad“ auf der 93’er CD „Ocean Watch“ in seiner fünf Minuten Version als netter, nicht auffälliger Titel daher, hat ihn David in dieser 12minütigen Fassung durch neue Sounds und die tolle Perkussion (erinnert an Bongos) zu einem Hammerteil gemacht. Der Unterschied zur früheren Version ist so, als würde man jetzt beim Hören die Pfropfen, die man im Ohr hatte, herausziehen. Geiles Teil!

„The Sound Of Waves“ bietet Melodien, die ein wenig nach Martin Böttchers Karl May-Soundtracks klingen. Und mal ehrlich, wer hat die Winnetoumelodien nicht geliebt?

Nach drei weiteren Tracks kommt dann das 35minütige, in fünf Tracks aufgeteilte, Stück „Sea Of Dreams“. Durch fernes Donnergrollen und eine Art Walgesang kommt eine Stimmung auf, die einen an Deck eines Bootes, das sich mitten im Ozean befindet, verschlägt. Ich kann förmlich den Wellengang und die steife Brise im Gesicht spüren. „Part 4“ bietet Sounds á la Tangerine Dream der späten 70’er. Zum Abschluss kommt dann der zweite absolute Höhepunkt des Albums. Das ebenfalls 12minütige, rhythmisch/hypnotische „Sea Of Dreams Part 5“, bietet, wenn man unbedingt Vergleiche sucht, einen Hauch von Vangelis-Sounds, gepaart mit treibenden Beats, die sich in einen hypnotischen Taumel steigern.

David hat mit „Deeper“ ein Album hingelegt, das noch oft seine Runden in meinem Player drehen wird.

Stephan Schelle, Oktober 2005

 
   

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