DASK - Messages
 

DASK - Messages
SynGate (2017)
(
7 Stücke, 70:16 Minuten Spielzeit)

Elektronische Mitteilungen sendet uns der aus Großbritannien stammende David Marsh alias DASK. DASK, das ist die Bezeichnung des ersten dänischen Computers. Es ist ein Acronym für Danish Arithmetic Sequence Calculator. Marsh ist von Beruf Elektronik- und Toningenieur, mit einem auf Sound- und Audiosystemen basierenden Hintergrund. „Messages“ stellt nach dem Album „Electron Utopia“ das zweite Album dar, das er in 2017 beim deutschen Label SynGate veröffentlicht.

 

 


Das Album ist von Informationen inspiriert worden, die die Menschen ins All gesendet haben, um außerirdische Intelligenz auf uns aufmerksam zu machen bzw. einen ersten Kontakt herzustellen. So wurde eine Interstellare Message im Jahr 1974 vom Arecibo Observatorium in Puerto Rico zum Sternensystem M13, das 25.000 Lichtjahre von uns entfernt ist, gesendet. Das erste Stück des Albums „A Message“ beginnt mit Originalklängen dieser Mitteilung.

Man hört zu Beginn von „A Message“ einige Morsezeichen und männliche Stimmen. Alles klingt aber recht mechanisch. Dann startet David langsam in diesen ersten fast 13minütigen Track. Die Sounds klingen wie der Soundtrack zu einem im All treibenden Gebilde. Erst nach mehr als sechs Minuten kommt dann ein Rhythmus auf und es wird spannender. David treibt sowohl die Dynamik wie auch die Taktfrequenz des Rhythmus immer weiter nach vorn, so dass ein aus pulsierenden Sounds bestehendes Klangbild entsteht.

Auch das zweite Stück „M 13 Cluster“ kommt ohne Harmonien und Melodien aus. Es wird mehr von pulsierenden Rhythmusstrukturen aus dem Sequenzer bestimmt, die leicht variieren. Erst im zwölfminütigen „Gliese 581“ zeigt es sich harmonischer, weil den Rhythmusstrukturen nun auch harmonische Elemente beigefügt bzw. diese in Harmoniefolgen aufgebaut werden.

Soundwolken ziehen dann in „Fermi Paradox“ durch den Raum während „Cosmic Call One“ wieder harmonische Rhythmusstrukturen und -muster  als Grundlage aufweist. Gleiches gilt für „Cosmic Call Two“, wobei dieser Track durch seinen pumpenden Beat und den fetten Klang eine Menge Flair verströmt und somit das Highlight des Albums darstellt. Zum Ende hin ziehen noch mal dröhnende Synthiemuster im letzten Track „Contact Made“ am Hörer vorbei.

„Messages“ ist ein Album ohne große Harmonien oder Melodien. DASK aka David Marsh hat hier vielmehr die interstellaren Messages, die in die Weiten des Alls geschickt wurden, musikalisch dargestellt. Es wirkt in der Tat als würde man musikalisch den Weg durch die unendlichen Weiten beschreiben. Das ist aber auch ein wenig eintönig. Wer aber auf sich langsam verändernde Klangmalereien steht, der sollte hier ein Ohr riskieren.

Stephan Schelle, Oktober 2017

 
   

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