Cosmic Ground - 5 Cosmic Ground ist das Soloprojekt von Dirk Jan Müller, der ansonsten mit seiner Psychedelic-/Krautrockband Electric Orange unterwegs ist. Ursprünglich bewegte sich der Sound von Cosmic Ground im Umfeld der „Berliner Schule“, aber schon auf seinem letzten Album „IV“ hat sich Dirk Jan Müller von diesem Spielfeld entfernt und auf das Terrain von Dark Ambient begeben. Diesen Weg beschreitet er auf dem neuesten Album, schlicht „5“ betitelt, weiter. Damit nähern sich Projetname und Musik immer weiter an. |
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Das
1:47minütige „Sludge“ eröffnet die CD mit düsteren Klangformen, die
sich langsam aus dem Off herausschälen. Das klingt wie der Soundtrack zu
einem langsam erscheinenden und durchs All schwebenden Raumschiff. Erinnert
mich ein bisschen an Passagen aus dem Filmklassiker „2001: Odyssey im
Weltraum“. In diese düsteren Synthieflächen platziert Dirk Jan einige
Bass-Klänge. Nahtlos geht es dann in den ersten Track „Gilrs From Outer
Space“ über. Dieser 12:17minütige Longtrack ist einer der eingängigsten
des Albums, da er mit rhythmischen Elementen aus modularen Synthies sowie
dem Sequenzer aufwartet und ein treibendes, harmonisches Gesamtbild präsentiert,
das sich langsam entwickelt und mit herrlichen Flächensounds untermalt ist.
Ambienter
und mit dröhnenden Klängen präsentiert sich das 4:25minütige
„Misery“. Einige Klangfarben erinnern dabei an Didgeridoo. Müller
erzeugt hier surreale Soundformationen. Hellere Klangmuster zeigt dann das
11:28minütige „Azimuth/Drowning“, bei dem spacige Flächensounds im
Vordergrund stehen. Wabernde Klangteppiche, Flächen und rhythmische
Elemente werden miteinander verbunden um sich nur zeitlupenartig zu verändern.
Auch dieser Track hat seinen eigenen Reiz. „Compact\Space“
breitet aus 9:43 Minuten ebenfalls recht ambiente und spacige Soundmuster
aus. Düstere Klänge herrschen dann im 7:28mnütigen „Delusion“ vor,
die den Untergrund für Müller’s ambiente Flächensounds darstellen. Mit
18:12 Minuten Spielzeit ist „Operation: Echo“ der längste Track des
Albums. Dieser wird von rhythmischen Sequenzer-Elementen getragen, während
die darauf gelegten Synthiesounds eher ein düsteres Bild zeichnen. Die Klänge
werden dabei von Dirk Jan Müller nur zaghaft variiert. Den Abschluss bildet
dann das gut zehnminütige „Burn In Hell“, das zum Ausklang wieder eine
recht düstere Stimmung bietet. Das
neueste, fünfte Studioalbum von Cosmic Ground aka Jan Dirk Müller bietet
dieses Mal recht spacige, ambiente Klangstrukturen, die sich nur langsam verändern.
Freunde von ambienten Klangmustern mit Sequenzer orientierten
Rhythmusstrukturen sollten in jedem Fall reinhören. Stephan Schelle, November 2019 |
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