Cosmic Ground - 5
 

Cosmic Ground - 5
Studio Fleisch (2019)
(8 Stücke, 75:23 Minuten Spielzeit)

Cosmic Ground ist das Soloprojekt von Dirk Jan Müller, der ansonsten mit seiner Psychedelic-/Krautrockband Electric Orange unterwegs ist. Ursprünglich bewegte sich der Sound von Cosmic Ground im Umfeld der „Berliner Schule“, aber schon auf seinem letzten Album „IV“ hat sich Dirk Jan Müller von diesem Spielfeld entfernt und auf das Terrain von Dark Ambient begeben. Diesen Weg beschreitet er auf dem neuesten Album, schlicht „5“ betitelt, weiter. Damit nähern sich Projetname und Musik immer weiter an.

 

 


Sieben elektronische Instrumentalstücke mit Laufzeiten zwischen 4:25 und 18:12 Minuten Spielzeit (das eröffnende 1:47minütige „Sludge“ nicht mitgerechnet) bietet Müller auf der im Eigenvertrieb herausgebrachten CD.

Das 1:47minütige „Sludge“ eröffnet die CD mit düsteren Klangformen, die sich langsam aus dem Off herausschälen. Das klingt wie der Soundtrack zu einem langsam erscheinenden und durchs All schwebenden Raumschiff. Erinnert mich ein bisschen an Passagen aus dem Filmklassiker „2001: Odyssey im Weltraum“. In diese düsteren Synthieflächen platziert Dirk Jan einige Bass-Klänge. Nahtlos geht es dann in den ersten Track „Gilrs From Outer Space“ über. Dieser 12:17minütige Longtrack ist einer der eingängigsten des Albums, da er mit rhythmischen Elementen aus modularen Synthies sowie dem Sequenzer aufwartet und ein treibendes, harmonisches Gesamtbild präsentiert, das sich langsam entwickelt und mit herrlichen Flächensounds untermalt ist.

Ambienter und mit dröhnenden Klängen präsentiert sich das 4:25minütige „Misery“. Einige Klangfarben erinnern dabei an Didgeridoo. Müller erzeugt hier surreale Soundformationen. Hellere Klangmuster zeigt dann das 11:28minütige „Azimuth/Drowning“, bei dem spacige Flächensounds im Vordergrund stehen. Wabernde Klangteppiche, Flächen und rhythmische Elemente werden miteinander verbunden um sich nur zeitlupenartig zu verändern. Auch dieser Track hat seinen eigenen Reiz.

„Compact\Space“ breitet aus 9:43 Minuten ebenfalls recht ambiente und spacige Soundmuster aus. Düstere Klänge herrschen dann im 7:28mnütigen „Delusion“ vor, die den Untergrund für Müller’s ambiente Flächensounds darstellen. Mit 18:12 Minuten Spielzeit ist „Operation: Echo“ der längste Track des Albums. Dieser wird von rhythmischen Sequenzer-Elementen getragen, während die darauf gelegten Synthiesounds eher ein düsteres Bild zeichnen. Die Klänge werden dabei von Dirk Jan Müller nur zaghaft variiert. Den Abschluss bildet dann das gut zehnminütige „Burn In Hell“, das zum Ausklang wieder eine recht düstere Stimmung bietet.

Das neueste, fünfte Studioalbum von Cosmic Ground aka Jan Dirk Müller bietet dieses Mal recht spacige, ambiente Klangstrukturen, die sich nur langsam verändern. Freunde von ambienten Klangmustern mit Sequenzer orientierten Rhythmusstrukturen sollten in jedem Fall reinhören.

Stephan Schelle, November 2019

 
   

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