| Computerchemist feat.
    Radioray– Underneath The Soul Ein Jahr nach dem gemeinsamen Album „Masks“ arbeiten Dave Pearson aka Computerchemist und Ray Sutton aka Radioray erneut zusammen. Das Ergebnis ist ihr zweites gemeinsames Album „Underneath The Soul“, das bereits im Februar 2022 erschienen ist. Erneut präsentiert sich das Duo recht rockig aber auch atmosphärisch. Dieses Mal ähnelt das Album aber nicht durchgängig Spacerockbands wie Hawkwind, sondern wandelt in einigen Stücken eher im Prog-/Artrock und fügt weitere Stilistiken wie Wave hinzu. | 
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	 Während Dave Pearson
    Synthesizer, Akustik- und E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und
    Sequenzerprogrammierung eingespielt hat, war Ray Sutton für die Texte und
    die Gesangsmelodien, die er auch eingesungen hat, zuständig. Das Album beginnt mit
    dem zehnminütigen „Flower On The Grave“. Ein Rhythmus aus dem
    Drumcompter und eine Pianomelodie leiten in den Song ein, bei dem schon nach
    wenigen Momenten Ray Sutton gesanglich einsetzt. Das klingt sehr rockig mit
    porggigem Einschlag. Der Song wirkt ein wenig melancholisch, geht aber
    schnell ins Ohr und verströmt, trotz der düsteren Thematik, eine wohlige
    Stimmung.  In das 8:28minütige
    „Way Too Much“, das mit herrlichen elektronischen Klängen beginnt,
    setzt schnell ein Rhythmus ein und es wird rockig. Dave spendiert dem Track
    darüber hinaus einen recht fetten Bassrhythmus. Nach mehr als einer Minute
    kommen dann wieder einige Spacerockelemente in die Musik. „Way Too Much“
    ist ein treibender, hypnotischer Song mit einigen trockenen und kantigen
    Sounds. Im instrumentalen Mittelteil lässt Dave dann seine Gitarre
    ordentlich ins Weltall abgleiten. 11:10 Minuten ist dann
    das folgende „Turned To Frost“ lang. Perlend/rhythmische Keyboardmotive
    sind zunächst auszumachen. Dann setzt Ray mit einer Art Sprechgesang ein.
    Seine Stimme ist dabei vom Vocoder verfremdet. Das wirkt unwirklich und
    surreal. Diese Stimmung zieht sich bis zu Minute Vier hin und wird dann in
    einen spacig/rockigen Part überführt. Man hat das Gefühl als würde hier
    eine Band jammen und nicht ein einzelner Musiker alle Instrumente allein
    einspielen. Das klingt alles sehr kompakt und harmonisch. Hut ab. Mit einer gehörigen
    Portion Punkfeeling kommt dann das druckvolle „Mean Machine“ zu Beginn rüber,
    um sich dann mit Spacerock zu vereinen. Das geht ganz schön ab. Einige
    Sprachsamples werden dann im zweiten Drittel eingebaut, die sich auf
    rauschenden Synthies (so als würde eine Turbine Wind entfachen) ausbreiten.
    Danach geht es wieder sehr Spacerockartig weiter.  Psychedelisch und etwas
    ruhiger startet dann das 17:58minütige Titelstück, mit dem das Album dann
    endet. Auch hier sind wieder einige Elemente enthalten, die in Richtung
    Spacerock weisen. Wenn Dave Pearson aka
    Computerchemist zusammen mit Ray Sutton aka Radioray Musik macht, dann ist
    diese immer recht rockig angelegt. In vielen Fällen bewegen sie sich im
    Spacerock. Beeindruckend ist bei diesem Album wieder, dass die Musik sehr
    nach einer Band und weniger nach einem Sänger plus Multiinstrumentlisten,
    der alle Instrumente eingespielt hat, klingt. „Underneath The Soul“ überzeugt
    - wie auch schon „Mask“ auf ganzer Länge.  Stephan Schelle, Dezember 2022 | ||||