Das Album, das 100% gitarrenbasierte Longform-Instrumentaltracks beinhaltet, die lose vom Stil des 70er Jahre Krautrock-Pioniers Manuel Gottsching beeinflusst sind, wird auf seinem privaten Label „Terrainflight“ herauskommen und auf Bandcamp (computerchemist.bandcamp.com), Spotify, Apple und anderen Online-Händlern erhältlich sein.

Fünf Stücke enthält das Album. Dabei gibt es drei Tracks, die deutlich über der Zehn Minuten-Marke und zwei weitere nur knapp darunter liegen.

Gestartet wird mit dem 17:15minütigen „Wavelengths“ in dem Dave mehrere Gitarrenklänge - wie es auch Manuel Göttsching bestens verstand - übereinander legt. Das erzeugt einen gitarrenlastigen, spacigen Sound der einfach nur hypnotisch ist. Besser kann man das nicht machen.

Weiter geht es mit dem 15minütigen „Singularity“. Auch hier sorgen schnell die nun schwebenden, wabernden Gitarrensounds für eine spacige Stimmung. Dann kommt aber nach etwas mehr als zwei Minuten ein Soundwechsel, der noch spaciger anmutet und sich nur langsam verändert und entwickelt. Ab Minute sieben wird dann der druckvolle, dynamische Teil angestoßen, der sich so richtig - für kurze Zeit - nach achteinhalb Minuten entfaltet.

„Embers“ bringt es dann auf 9:42 Minuten Spielzeit. Hier treffen wieder verschiedene Gitarrensounds aufeinander. Es hört sich auch stellenweise so an, als hätte Dave die Saiten seiner Gitarre mit einem Bogen bearbeitet. Dem spendiert er dann noch einen perkussiven Rhythmus. Das verbreitet erneut eine hypnotische Stimmung.

12:24 Minuten ist dann „Nullspace“ lang. Fette, lang gezogene Sounds die mich zunächst - vom Klang her - an Kraftwerk denken lassen, aber dennoch keine Ähnlichkeit mit deren Stil haben, starten in den Track. Das ist ziemlich voluminös gemacht und hat auch was Soundtrack artiges. Flächige Sounds stellen hier den Unterboden dar, auf den dann immer wieder Klänge draufgesetzt werden.

Mit dem 8:04minütigen „Lullaby (For A Dying World)“ - was für ein aktueller Titel - beendet Dave dann sein Album. Der Track wirkt aber alles andere als ein Schlaflied. Die Gitarrenklänge erinnern im ersten Viertel an Bands der Marke Pink Floyd. Danach kommt aber eine weitere Gitarrenstimme auf, die eine Spur Melancholie mit sich bringt.

Dave Pearson aka Computerchemist beweist auf seinem neuesten Album „New Formulas For Electric Guitar!“ mal wieder seine Vielseitigkeit. Dabei hat er ein gitarrenorientiertes Album geschaffen, das in vielen Bereichen an den leider zu früh verstorbenen Manuel Göttsching (Ash Ra, Ash Ra Temple) erinnert. Das ist auch bewusst so von Dave gewählt, denn er wollte dem großen Gitarristen und Musiker eine Hommage erweisen. Das ist ihm sehr gut gelungen, denn die Stücke besitzen einen hypnotischen Charakter.