Colin Rayment – Architects Of Orion
 

Colin Rayment – Architects Of Orion
SynGate Records (2017)
(
7 Stücke, 56:41 Minuten Spielzeit)

Nach den beiden Alben „Abstract Dimensions“ und „Beyond The Aurora“ erschien in 2017 das dritte Album des aus Großbritannien stammenden Musikers Colin Rayment auf dem deutschen SynGate Label. Es trägt den Titel „Architects Of Orion“. Wie schon das Titelbild zeigt und der Text im Booklet erklärt, hat sich Colin dem Sternbild Orion musikalisch genähert. Aufgenommen wurde das Meiste in der Grafschaft Lincolnshire, nicht weit davon entfernt, wo der Naturwissenschaftler Isaac Newton, der sich auch um die Astronomie verdient gemacht hat, eine zeitlang lebte. 

 

 


Die sieben Stücke auf dem Album bewegen sich im Umfeld der „Berliner Schule“. Dabei kopiert Colin Rayment nicht einfach den Stil, sondern nutzt Elemente um sie mit seiner eigenen Handschrift zu versehen.

Den Beginn macht das doch sehr in Richtung Tangerine Dream der 90’er Phase angelegte „Blue Moon Epiphany“. Zu einem stetigen Grundrhythmus spielt Colin eine sehr schöne Melodie. Den mehr als zehnminütigen Track lässt er sich dabei entwickeln und baut einige Richtungswechsel ein.

Recht sphärisch zeigt sich zunächst in den ersten etwas mehr als drei Minuten der Track „View With A Planisphere“, um dann durch einen Rhythmus etwas mehr Drive zu bekommen. Nach gut viereinhalb Minuten geht er dann aber wieder sehr melodisch vor. Das ist einfach eine wunderbare Melodielinie, die er da eingespielt hat. Einfach zum dahin schmelzen. Danach führt Colin den Track aber wieder - wie zu Beginn - sehr sphärisch zu Ende.

Stimmungen durch sich aufbauende Klangkaskaden liefert er dann in „Astronomical Twilight Of NQ 1“, das nur durch Flächen zusammengehalten wird. In „Waxing And Waning“ nimmt er dann wieder stilistisch eine Prise Tangerine Dream auf um dem Stück eine sanfte, melodische Note zu verpassen. „Dobsonian Vision“ vermischt erneut TD-Stilistik mit einer sehr schönen Melodie, die auch eine weibliche Stimme beinhaltet, bei der man nicht weiß ob sie organisch ist oder aus dem Rechner kommt. Das ist aber auch egal, denn dieser Track geht sofort ins Ohr und lässt eine wohlige Stimmung aufkommen.

In „Ephemeris Lullaby“ werden zunächst Stimmungsbilder erweckt, die klingen als würde die Sonne oder ein Planet aufgehen um dann nach gut vier Minuten in einen melodischen Part überzugehen, der sich nahtlos an die vorangegangenen Tracks anschließt. Diese Passagen umschmeicheln das Ohr des Hörers. Mit dem achteinhalbminütigen „Phase Of An Illuminated Cresent“ endet dann die CDR.

Es ist nicht die reine „Berliner Schule“ die Colin Rayment da auf seiner neuesten CDR gepackt hat und doch kommen einige Passagen in die Nähe von Berliner Bands der Marke Tangerine Dream. Colin verbindet bekannte Elemente mit seinem eigenen Stil und erschafft so etwas Neues. Vor allem die herrlichen Melodielinien überzeugen auf diesem Album.

Stephan Schelle, März 2018

 
   

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