Code Indigo - MELTdown
 

Code Indigo - MELTdown
A.D. Music / New World Music (2013)
(16 Stücke, 76:06 Minuten Spielzeit)

Nach dem Ausstieg von Robert Fox, ist David Wright als Kreativkopf der ersten Stunde im britischen Projekt Code Indigo verblieben. Für Robert Fox ist nun Neil Fellows (aka Geigertek) an David’s Seite getreten. Die beiden Keyboarder werden noch von Davids langjährigem Begleiter Nigel Turner-Heffner (Gitarre, Keyboards), dem neuen Gitarristen Dave „DJ“ Bareford sowie Dave Massey (Rhythmusprogrammierung) unterstützt. Dieses Quintett hat unter dem Namen Code Indigo das neue Werk mit dem Titel „MELTdown“ eingespielt, das am 06.04.2013 seine Liveprämiere beim E-Day im niederländischen Oirschot feierte.

 


Thematisch verarbeiten Code Indigo auf ihrem Album die momentane gesellschaftspolitische Situation in Europa sowie der ganzen Welt. Sie prangern unter anderem die Geld- und Machtgier der Menschen an, die mit ihrem Handeln dabei sind, ihren Heimatplaneten zu zerstören. Das drückt sich dann unter anderem in Titeln wie „City Of Fools“, „Costing The Earth“, „The Man Who Crashed The World“, „Bankers In Wonderland“ oder „Bonus Culture“ aus.

Nun ist es immer schwierig, auf einem instrumentalen Konzeptalbum eine Geschichte zu erzählen und genau dieses Manko trifft auch auf die neue Code Indigo-Produktion zu. Beim Hören des Werkes - die Stücke gehen alle nahtlos ineinander über, so dass ein einziges Komplettwerk entsteht - kann man sich die dahinter liegenden Ideen und Themen leider nicht vorstellen. Hilfreich war hier die Liveperformance in Oirschot zu sehen. Aus diesem Grund hoffe ich auch, dass eine DVD von der Liveumsetzung erscheinen wird, denn die Kombination aus Musik und Bildern war sehr gelungen und brachte den Besuchern des E-Day die Thematik sehr gut nahe.

Musikalisch bewegen sich Code Indigo auf gewohntem Terrain. Allerdings ist die Musik auf „MELTdown“ gegenüber den früheren Alben doch ruhiger und ambienter geworden. Es fehlt so ein bisschen der Druck, den die Formation auf Alben wie „For Whom The Bell“ oder „Uforia“ verbreitet hat. Das tut der guten Gesamtstimmung aber nur wenig ab, denn die Sounds, die David & Co. da wieder kreiert haben, gehen unter die Haut.

Wieder ist es gelungen elektronischen Klanglandschaften und Synthieschwaden mit herrliche, teils floydige Gitarrenpassagen zu verbinden. Die Beschreibung einzelner Titel macht an dieser Stelle keinen Sinn, da das Album als Ganzes verstanden und gehörten werden will.

Wer die bisherigen Alben von Code Indigo oder auch den Stil von David Wright mag, der liegt auch mit „MELTdown“ richtig. Insgesamt ambienter als die Vorgänger ausgefallen, hat das Album aber seine Stärken und weiß zu fesseln. Aus diesem Grund kann ich es auch empfehlen.

Stephan Schelle, Mai 2013

 
   

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