Christian Richet – Life Is But A Dream Christian Richet ist ein französischer Elektronikmusiker, der bereits seit Ende der 80’er Jahre seine Musik veröffentlicht. Im Januar 2023 erscheint unter dem Titel „Life Is But A Dream“ sein neuestes Album beim niederländischen Label Groove Unlimited. Darüber hinaus kann das Album auch bei Bandcamp downgeloaded werden. Inspiriert wird die Musik von Christian Richet von der elektronischen Musik der 70’er Jahre. |
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Christian
Richet erstellt auf seinem Album ungewöhnliche Klangbilder, was sich schon
im 4:48minütogen Opener „Space Blues“ zeigt. Wer hier spacige, flächige,
elektronische Musik erwartet, der wird über die Klangvielalt und die
ethnischen Klangfarben überrascht sein. Es ist kaum zu beschreiben, was
Christian hier alles in diesen Track gepackt hat. Da treffen surreale
Klangwelten auf ethnische Klangfarben und herrliche Melodiebögen mit
E-Gitarre und symphonischen Facetten. Ein Stück das auf den ersten Blick
ungewöhnlich klingt und sich nach mehrfachem Hören erst so richtig
erschließt. Rhythmisch
ist dann das 8:29minütige „Synsucy“ strukturiert. Auf diese Rhythmik
legt Christian dann eine eingängige Melodie, die an die 70’er Jahre
andockt und in der auch mal Erinnerungen an Tangerine Dream oder der Musik
französischer Kollegen dieser Ära aufblitzen. Das ist Musik, die sich
nicht an bekannten Stilen anbiedert, sondern ihren ganz eigenen Reiz verströmt
und dabei auch durchaus mal poppige und auch rockige Passagen einflechtet. Pulsierende,
flirrende Klänge sind zu Beginn des gut sechsminütigen „Apache“ zu hören.
Das wirkt auf mich wie eine Mixtur aus verfremdeten und futuristischen
Stammesritualen indigener Völker. Das ist schwer zu erklären, hat aber
eine ungeheure Anziehungskraft. Ein leichter John Carpenter Touch kommt zu
Beginn im 8:04minütigen „Vrilloum“ durch die dumpfen Schläge auf.
Dahinein setzt Christian weitere Sounds und Rhythmen, die wie ein Soundtrack
zu einem Thriller wirken. Nach etwas mehr als einer Minute kommen dann
rhythmische Muster auf, die pulsierend durch den Raum ziehen und wieder
etwas von Stammesrhythmen haben, um kurz darauf durch ein unterkühltes
Rauschen in einen anderen Part überzugehen. Das Stück wechselt ständig
den Rhythmus und besteht fast nur aus perkussiven Elementen. Das ist teils
recht verstörend und enthält nur wenig Harmonien. „The
House Of My Dreams“ ist der 28:11minütige Longtrack des Albums. Nur
ganz langsam kommen hier die Klänge aus dem Off in den Vordergrund. Während
einige Sounds weit im Hintergrund liegen, werden zunächst einige perlende
Klänge, die dynamischer angelegt sind, eingestreut. Das wirkt wie ein
fiebriger Traum. Es dauert ca. vier Minuten, bis flächige Sounds die
Oberhand gewinnen und sich sanft bewegen. Das Stück zeigt sich von einer
sehr surrealen Seite, so wie es auch ein Traum in der Nacht bewirkt. Ron
Boots vom Groove Unlimited Label hat mit Christian Richet einen
Elektronikmusiker mit einem außergewöhnlichen und aufregenden Stil an Land
ziehen können. Seine Musik auf dem Album „Life Is But A Dream“ dockt
zwar an der Elektronikmusik der 70’er Jahre an, hat darüber hinaus einen
ganz eigenen Stil, der ethnische, rockige und auch poppige Klänge
einbindet. Ein tolles Album, dem man anmerkt, dass hier ein Musiker am Werk
ist, der auf viele Jahre an Erfahrungen zurückblicken kann und Wert auf Außergewöhnliches
legt, was fesselt und sich jenseits üblicher Hörgewohnheiten bewegt. Stephan Schelle, April 2023 |
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