Christian Fiesel –
Isolation Sleep Das Album „Isolation Sleep“ des deutschen Elektronikmusikers Christian Fiesel kam bereits am 15.03.2024 digital heraus und ist über Bandcamp erhältlich. Die ersten Teile des Albums sind bereits 2014 entstanden. Christian hat immer wieder daran gearbeitet und es in 2024 fertiggestellt. |
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„Isolation
Sleep“ handelt von einer virtuellen Reise zu einem fernen Stern, die nicht
wie geplant verläuft, aber schließlich ihr Ziel findet. Die Passagiere
sind durch den Kryoschlaf die ganze Zeit von den Ereignissen und
Katastrophen isoliert und finden sich am Ende der Reise auf einem fremden
Planeten wieder. Es ist einfach ein sehr intensives und dunkles Album. Es finden sich ein
Dutzend Stücke auf dem Album deren Laufzeiten zwischen 1:51 und 8:44
Minuten Spielzeit liegen. Auch auf diesem Album gehen die Stücke nahtlos
ineinander über, so dass ein kompaktes Werk entstanden ist. Das 4:38minütige
„Falling Below Ground Level“ stellt den Opener des Albums dar. Hier sind
zunächst Stimmen zu hören, die wie eine Konversation zwischen Bodenstation
und Raumschiff wirken. Dann kommen leicht dröhnende Klänge auf, die recht
spacig anmuten. Nach Anderthalb Minuten gesellt sich dann eine Art
Mellotronharmonie hinzu. Das wirkt alles etwas überladen und bedrohlich. „A Series Of
Interconnected Pipes“ ist 5:14 Minuten lang und beginnt mit recht
mystischen Klängen die in ein Rauschen übergehen. Dann wird das durch
einen gesprochenen Text, der undeutlich aus den Boxen kommt ergänzt. Die
Stimme wirkt dabei wie von einer Maschine in dumpfen Tönen. Später kommen
weitere Stimmsamples auf. Das hat was unwirklich/futuristisches und strahlt
darüber hinaus auch etwas Bedrohliches aus. Es hat auch was von einer
Klangkollage. Weiter geht es mit dem
6:24minütigen „Flooded Security Bay“. Hier kommt eine Melodielinie auf.
Darüber hinaus sind Klänge zu hören wie von einem verlassenen Schiff. Das
erzeugt einen gewissen Spannungsbogen. Kann ich mir in der Tat gut bei einem
Thriller oder Science Fiction Film als Soundtrack vorstellen. Im 6:33minütigen
„Last Breath Of A Titanic Machine“ kommen wieder spacige Sounds auf, die
klingen, als würden sie einen leeren Raum eines Raumschiffes oder eine
Industrieanlage darstellen. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann
knackende Geräusche wie von einem Geigerzähler auf und bestimmen einige
Zeit das Bild. Darauf folgen dann wieder eher düstere, ambiente Klänge. Diese Beispiele zeigen,
dass Christian Fiesel auf dem Album Stimmungsbilder eingespielt hat, die
recht surreal und mysteriös klingen. Zwar kann man sich dabei vor dem
geistigen Auge einen fremden Planeten vorstellen, allerdings ist mir das zu
düster. Hört auf jeden Fall erst einmal in das Album hinein, um
festzustellen, ob es euren Nerv trifft. Stephan Schelle, Dezember 2024 |
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