Christian Fiesel – Final Adaption
 

Christian Fiesel – Final Adaption
Aural Films / Bandcamp (2024)

(
12 Stücke, 70:12 Minuten Spielzeit)

Am 08.06.2024 ist das Album „Final Adaption“ des deutschen Elektronikmusikers Christian Fiesel digital bei Bandcamp erschienen. Christian dazu auf seiner Bandcampseite: Dieses Album ist Teil einer Triologie, die auf den euphorischen und erschütternden Erfahrungen meines Lebens basiert, global und persönlich. Eine meiner Ecken und Kanten ist das Gefühl, dass meine wahre Persönlichkeit wie eine dösende Bestie in der Dunkelheit meines Unterbewusstseins lauert. Es gibt keinen Grund, sich das zu Herzen zu nehmen, denn andere Erkenntnisse belohnen meine Seele, erschrecken aber auch mit unvorhersehbaren Erkenntnissen. 

 

 


Während der Entstehung dieses düsteren, dröhnenden Albums in den letzten 15 Monaten habe ich viel über mein Leben und die schwindende Fähigkeit, es zu bewältigen, nachgedacht. Musikalisch stellt es eine Reihe ruhiger, ineinander verwobener Eindrücke dar, die wie ein sich bewegendes Kaleidoskop immer neue Schattierungen von Klängen offenbaren. Diese klanglichen Reflexionen sind der erste Teil einer Reihe von Veröffentlichungen, die im Laufe des kommenden Jahres folgen werden.

Ein Dutzend Stücke mit Laufzeiten von 2:35 bis 11:13 Minuten Spielzeit hat Christian Fiesel auf das Album gepackt. Die Stücke gehen dabei ineinander über, so dass ein Longtrack entsteht.

Los geht es mit dem 5:52minütigen „In Form And Size“. Das Stück hat recht düstere, industrielle Klänge zu bieten, mit denen Christian wieder seine Stimmungsbilder zeichnet. Eine aufkommende Melodielinie macht auf mich dabei einen recht hoffnungslosen Eindruck.

Das 6:37minütige „Imitate Their Vital Signs“ wirkt ebenfalls recht trostlos. Das ist eine Art Dark Ambient, auch wenn Christian dem Stück eine Melodielinie beschert.

Etwas heller geht es dann im 3:35minütigen „An Army Of Copies“ weiter. Das liegt aber vor allem an den rhythmisch/flirrenden Klangmustern. Der Track zieht aber auch sehr stoisch dahin.

Im 8:51minütigen „Simulant“, das so dahin zieht, kommen dann gar Klänge auf, die mich ein wenig an Alan Parsons erinnern. Das sind aber nur Einwürfe, machen diesen Track aber spannend und zu einem Highlight des Albums. Das sind einige Beispiele für das Album, das für meinen Geschmack zu düster ist. Harmonien sind eher Mangelware und werden nur sporadisch eingestreut.

Christian Fiesel zeichnet auf dem Album „Final Adaption“ düstere Stimmungsbilder, die teils durch rhythmische Elemente aufgehellt werden oder einen leicht industriellen Touch bekommen. Ich empfehle zunächst in die Stücke hinein zu hören.

Stephan Schelle, Dezember 2024

 
   

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