Christian Fiesel – Arriving Too Late
 

Christian Fiesel – Arriving Too Late
Cyclical Dreams / Bandcamp (2024)

(9 Stücke, 68:20 Minuten Spielzeit)

Der Elektronikmusiker Christian Fiesel hat am 30.08.2024 sein Album „Arriving Too Late“ veröffentlicht, das digital über Bandcamp erhältlich ist. Darauf hat er kürzere Stücke versammelt, die während der Corona-Pandemie entstanden sind.

 

 


Christian schreibt dazu auf Bandcamp: Mehr Zeit für deine Fantasie und deinen Geist, um in den Weltraum zu reisen. Dies ist ein stark von der Sci-Fi inspiriertes Unterfangen, bei dem ich mich (fast ausschließlich) auf zwei meiner bevorzugten Quellen für mein geliebtes Genre stütze. Die Tracks auf diesem Album sind stark inspiriert von den philosophischen Werken des polnischen Autors Stanislaw Lem mit Werken wie „Stalker“ oder „Solaris“.

Das Album startet mit dem 7:06minütigen Titeltrack. Wabernde, harmonische Sounds leiten in diesen Eröffnungstrack ein und erzeugen eine leicht surreale, aber sehr angenehme Atmosphäre.

Weiter geht es mit dem 6:59minütigen „Hidden In Plain Sight“. Hier ziehen flirrende Sounds durch den Raum, auf die sich dann Piano- und auch Thereminartige Klänge legen. Das wirkt wie nicht von dieser Welt. Es könnte auch der Soundtrack zur Entdeckung einer fremden Welt darstellen.

Das 7:27minütige „Warning Voice“ startet mit einer rhythmischen Sequenz, die wie ein stoischer, langsamer Ritt anmutet. Darauf legen sich dann eine Melodielinie und an- und abschwellende flächige Sounds. Dahinein streut Christian dann weitere Klangtupfer. Das wirkt nicht düster, sondern eher mysteriös.

Mit dem neunminütigen „There Are No True Meanings“ geht es dann weiter. Die Klänge wirken dabei wie in einem fiebrigen Traum bzw. wie eine Fata Morgana. Christian erzeugt so Stimmungsbilder, die aber recht harmonisch im Raum schweben.

Das 6:32minütige „Leave The Comfort Of Your Zone“ glänzt mit perlenden Klängen und eingängigen Harmonien. Darüber hinaus besitzt es auch eine Spur „Berliner Schule“.

Im längsten Track des Albums, dem 12:47minütigen „Are We There Yet“ hat Christian verschiedene Stimmungsbilder eingefangen, zwischen denen er wechselt. Das 5:20minütige „Downfall“ besteht aus rhythmischen Klangmustern, die auf Flächen liegen. Das wirkt wieder recht surreal. Das 6:47minütige „A New Year“ und das 6:17minütige „Black Sun“ beenden dann das Album.

Auf „Arriving Too Late“ hat Christian Fiesel kürzere Stücke eingespielt. Obwohl vieles recht surreal wirkt, geht es doch recht harmonisch auf dem Album zu. Allerdings empfehle ich wieder zunächst in die Stücke hineinzuhören.

Stephan Schelle, Dezember 2024

 
   

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