Centrozoon - Never Trust The Way You Are
 

Centrozoon – Never Trust The Way You Are
Resonancer Records (2005)
13 / 46:52

Bereits im Jahr 1998 gründeten die beiden Elektronikmusiker Markus Reuter und Bernhard Wöstheinrich das Bandprojekt Centrozoon. Auf den sechs Veröffentlichungen bewegte sich das Duo im Bereich der improvisierenden Elektronikmusik. Seit 2001 ist das Duo um den englischen Sänger Tim Bowness erweitert worden. Tim ist vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Porcupine Tree-Mastermind Steve Wilson unter dem Projektnamen No Man bekannt geworden.

Nach der 2003’er Veröffentlichung der EP „The Scent Of Crash And Burn“ kommt im Juli 2005 das erste Album dieser neuen Formation unter dem Titel „Never Trust The Way You Are“ auf den Markt. Auf diesem Album vermischen die drei gekonnt Dark Wave / Ambient / Elektropop / Psychedelic und auch experimentelle Klänge. Die ausgefeilten Synthiesounds werden mit der sehr markanten Gesangsstimme und -art Tim Bowness gewürzt, die so markant ist, dass sich wahrscheinlich die Geister daran scheiden werden. Manchmal klingt Tim sogar nach David Bowie, wie zum Beispiel in „Carpet Demon“. Ich bin der Meinung, dass sich jeder dieser eindringlichen Magie hingeben sollte.
 

 

 

Die zwischen 0:32 und 9:22 Minuten langen Stücke strömen eine eigenartige Faszination aus. Neben sehr eingängigen und melodiösen Tracks wie „Bigger Space“ und vor allem dem hypnotischen „Ten Versions Of America“, das aus meiner Sicht durchaus als Single ausgekoppelt werden sollte, finden sich auf dem Album auch düster/schräge Soundcollagen wie bei „The Scent Of Crash And Burn“ oder „Carpet Demon“, das sich wie ein Dark Wave-Soundtrack anhört, zu dem Tim eine Geschichte erzählt. Mal ruhig und fließend „Make Me Forget“ mit seinem Midtempo-Rhythmus, dann wieder vertrackt rhythmisch, ja mit hackenden Beats, die in unwiderstehliche Melodien führen, wie in „Little Boy Smile“, so zeigt sich die ganze Bandbreite von Centrozoon. Da breiten sich mir vor Freude und Wohlgefühl die Körperhaare aus.

Der Track „Pop Killer“ wurde von King Crimson-Mitglied Pat Mastelotto gemixt und verbreitet 80’er-Jahre Elektropopfeeling. Auch wenn ihre Musik Dark Wave-Elemente enthält, so verströmt sie doch durchgängig eine positive Grundstimmung. Aufgrund des gelungenen Mixes ist das Album einer breiten Hörerschicht zu empfehlen. Unbedingt reinhören!!!!!!!

Stephan Schelle, Mai 2005

 
   

CD-Kritiken-Menue