Catronic – Suger Cube City
 

Catronic – Suger Cube City
Eigenvertrieb (2015)
(
11 Stücke, 44:28 Minuten Spielzeit)

Catronic ist das Pseudonym des aus Recklinghausen stammenden Elektronikmusikers Olaf Schulz. Das letzte Album von Catronic, auf dessen Covern sich immer auch ein Katzenmotiv befindet, stammt aus dem Jahr 2012 und trug den Titel „Atomic Avenue“. Im Dezember erhielt ich nun sein neuestes Werk, das er „Suger Cube City“ nennt und das als CD plus DVD in einem Jewelcase verpackt ist. Ungewöhnlich ist das Cover, das als Papierhülle ums Jewelcase gehüllt ist. Leider enthält das Package außer den Namen der Stücke keine weiteren Infos.

 

 


11 Tracks mit Laufzeiten von 1:39 bis 6:09 Minuten finden sich auf der CD. Wie gewohnt bietet Olaf Schulz eine Mischung aus traditioneller, rhythmischer Elektronik (oftmals ist die Nähe zu Kraftwerk zu spüren), Pop und Electro. Im Video von „Underground“, das auf der DVD enthalten ist, blättert Olaf einige Plattenhüllen durch. Darunter sind dann unter anderem Namen von Kraftwerk, Jean Michel Jarre oder Depeche Mode zu finden. Da ist es auch kein Wunder, dass ein ums andere Mal Sounds hervorblitzen, die an Depeche Mode & Co. erinnern.

Mit „Sugar Cube City“ führt Olaf Schulz die Thematik vom Vorgängeralbum „Atomic Avenue“ fort. Es geht um die Zwänge und Isolation des Einzelnen in der modernen Großstadt und den Wunsch daraus auszubrechen und seine Bestimmung zu finden. Gestartet wird mit der „Sugar Cube Overture“, die sphärisch/symphonisch aus den Boxen schallt und wie ein Soundtrack klingt. Diese geht dann nahtlos in das Titelstück über, das zunächst ruhig beginnt. Nach einer halben Minute kommt ein pumpender Bassrhythmus hinzu und der Track entwickelt sich zu einem tanzbaren Electropop-Song, der schnell ins Ohr geht. Die Sounds aller oben genannten Vorbilder scheint Olaf in einen Topf geworfen zu haben und hat daraus etwas Neues entstehen lassen. Man sollte allerdings nicht verwundert sein, dass einige der Stücke mit Gesang versehen sind, denn es handelt sich nicht um eine reine Elektronikplatte.

„Underground“ handelt von der Flucht aus Verschmutzung und Verstrahlung, die die Menschen in den Untergrund treibt. Auch hier kommen wieder Electropop-Elemente in den Vordergrund. Das erinnert mich an Camouflage & Co. Etwas ruhiger lässt es Olaf in „Outlaws“ angehen. Hier beschreibt er die moderne Technikwelt und die damit verbundene totale Überwachung.

Sehr technologisch klingt „Sugar Kisses“. Leicht unterkühlte Sounds und Melodien die an Kraftwerk oder OMD erinnern bestimmen hier das Bild. Und in „Cubism“ habe ich wieder das Gefühl, das hier die deutsche Band Camouflage Pate stand. In dieser Mischung geht es dann auch auf dem Rest des Albums weiter.

Die DVD bietet zu fünf Stücken des Albums („Underground“, „Outlaws“, „Sugar Kisses“, „Time To Run“ und „To The Sea“) Videoclips, deren Bilder teilweise verfremdet wurden. In „Sugar Kisses“ ist dann die Katzenhandpuppe des Covers der Hauptdarsteller des Videos. Das ist nett gemacht und macht einfach Spaß anzuschauen.

Olaf Schulz aka Catronic hat auch auf seinem neuesten Werk wieder eine gelungene Mischung aus traditioneller, rhythmischer Elektronik, Pop und Electro zusammengestellt. Die Songs gehen schnell ins Ohr, da Olaf es versteht herrliche Melodien zu kreieren, die er mit pumpenden, kraftvollen Beats unterlegt. Eine sehr schöne CD.

Stephan Schelle, Dezember 2015

 
   

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