Bridge To Imla & Volker Lankow – Ambient
Chapel Bridge To Imla, das sind die deutschen Elektronikmusiker Hans-Dieter „Hadi“ Schmidt (Synthesizer, Keyboards, EWI) und Michael Brückner (Soundscapes, Synthesizer). Die beiden haben am 28.09.2018 in der kleinen Schlosskirche von Rumpenheim ein Konzert zusammen mit Volker Lankow (Percussion, Samples) gegeben, das Anfang 2022 in digitaler Form (über Bandcamp) herausgekommen ist. Das Konzert war die Abschlussveranstaltung (Finissage) der „Rumpenheimer Kunsttage“, einem jährlichen Kulturfestival in der Nähe von Frankfurt, Deutschland. |
|
|||
Mir
lag zur Besprechung eine CD vor, die in einer kleinen Auflage von nur 44
Exemplaren erstellt wurde. Diese beinhaltet ein sehr schön gemachtes,
sechsseitiges Digipack das ein atmosphärisches Artwork von DARKMOON-ART
(Dorothe Wouters) ziert. Das ist ein tolles Coverbild, was gut zu der
ambienten Musik / Stimmung passt. Drei
Stücke beinhaltet das Album deren Musik größtenteils improvisiert war.
Einige Teile basierten allerdings auch auf Stücken aus ihren Studioalben. Es
beginnt mit dem 30:40minütigen „The Rumpenheim Performance - Set 1“.
Sanft ziehen Synthklänge zu Beginn aus den Weiten der kleinen Kirche auf,
die sich dann zu leicht sakralen, mystischen Klängen formieren. Damit Baut
das Trio eine sehr ambiente Stimmung auf, die intensiv wirkt und eine hohe
Sogkraft besitzt, ohne das hier Melodien aufgebaut werden. Zusammen mit dem
Cover wirkt die Musik in besonderem Maße. Nach etwas mehr als drei Minuten
umarmen sich Flächen und perlende Keyboardklänge (mal nach Piano, dann
wieder nach Streichern klingend) um ein harmonisches Bild zu zeichnen.
Sounds die sich nach blökenden Schafen anhören werden dann noch in diese
Stimmungslage platziert, was den Eindruck erweckt, auf einer weit reichenden
Weidelandschaft mit grünen Wiesen zu stehen. Es dauert dann fast acht
Minuten bis ein Rhythmus aufkommt, den Volker Lankow beisteuert. Das klingt
sehr organisch und passt gut zusammen. Im weiteren Verlauf wechseln sich
dann wiederum ambiente Passagen mit leicht rhythmischen ab. Eine
musikalische Reise in die Gedankenwelten, die jede/r Hörer/in für sich
dabei entdecken kann. „The
Rumpenheim Performance - Set 2“ ist mit seinen 32:36 Minuten Spielzeit
dann der zweite Teil des Konzertes. Sanfte Synthtupfer, wie ein
angeschlagener Bass, leiten dann in dieses zweite Set hinein. Das ist zunächst
sehr akzentuiert und ambient gestaltet, da sich auch einige Flächensounds
hinzugesellen. Einige Stimmsamples werden darüber hinaus in diese Passage
eingeflochten. Surreale Klangfarben leiten dann in einen weiteren Part über,
der nach etwas mehr als sechs Minuten die ambiente Stimmung erneut erzeugt
und mit Trommelschlägen und Percussion ergänzt wird. Nach gut 16 Minuten
schält sich dann eine sanfte Pianomelodie heraus, die wiederum von
Percussion begleitet wird. Und nach etwa 22 Minuten wird es dann gar
rhythmisch in dem sich Rhythmussequenzen mit Percussion verbinden. Sanft
klingt der Track dann langsam aus. Als
letztes kommt dann noch die 12:27minütige Zugabe „Encore Rumpenheim“.
Xylophonklänge und Percussion, die sich auf einen Flächensound legen, sind
zunächst zu hören. Die Flächen drängen sich dann immer mehr in den
Vordergrund und werden dann von einem mystischen Percussionrhythmus und
Harmonien zurückgedrängt. Jetzt entsteht eine Stimmung in der ich mich in
einer Urwald ähnlichen Landschaft gedanklich befinde. Nach etwas mehr als
sieben Minuten kommen neue Klänge auf, die zu einem melodischen Part
mutieren. Hans-Dieter
Schmidt, Michael Brückner (aka Bridge To Imla) und Volker Lankow haben in
2018 ein sehr ambientes und fesselndes Konzert in der Schlosskirche von
Rumpenheim gegeben. „Ambient Chapel“ präsentiert nun dieses Konzert im
Audioformat sowohl digital wie auch in kleiner Auflage auf CD. Ich kann in
jedem Fall die CD-Version empfehlen, die man sich unbedingt besorgen sollte.
Egal in welcher Form, man kann auf jeden Fall eine musikalische Reise in
eine eigene Gedankenwelt unternehmen, da die Musik das Kopfkino anregt. Stephan Schelle, März 2022 |
||||