Bouvetøya – Super High Frequency
 

Bouvetøya – Super High Frequency
SynGate (2016)
(
8 Stücke, 69:36 Minuten Spielzeit)

„Super High Frequency“ erschien bereits 2016 auf dem SynGate-Unterlabel Wave. Es ist das zweite Album auf diesem Unterlabel des irischen Elektronikmusikers Bouvetøya, der mit bürgerlichem Namen Michael Jones heißt. Auf dem Album geht es thematisch um Kommunikation in den unterschiedlichsten Facetten. Acht Stücke mit Laufzeiten von 3:26 bis 17:21 Minuten Länge hat Bouvetøya auf das Album gepackt. 

 

 


Sehr langsam aber mit einer ruhigen und wohlklingenden Harmonie, die sich stetig wiederholt aber nicht langweilig wird, präsentiert sich der vierminütige Opener „The Apollo Question“. Es rauscht zunächst in „Frequent Modulations“ und eine nostalgische Stimme erklärt etwas, was sich anhört wie ein Sprecher aus einer nostalgischen Fernseh- oder Radioreportage. Dann nutzt Bouvetøya einige symphonische - auch nach Orgel klingende - Sounds um dem Stück eine gewisse Tiefe einzuverleiben. Nach etwas mehr als drei Minuten startet er dann den Sequenzer und der Track beginnt zu pulsieren. Jetzt sind es wunderbare Melodien, die Bouvetøya darauf setzt. Zum Ende hin lässt er dann das Stück langsam mit sanften Orgelpassagen ausklingen.

Mystisch zeigt sich „Project A“, das sich in dieser Form auch gut als Soundtrack für einen Mysterythriller eignen würde. Treibende Rhythmen bestimmen dann in „Bad Robot“ das Bild. Rhythmik und Effekte haben hier die Oberhand, während Harmonien eher im Untergrund bzw. seitwärts angelegt sind.

Mit 15:48 ist „The Hobo Of The Skies“ ein weiterer Longtrack auf dem Album. Synthieflächen die mit ihren nostalgischen Klangfarben an die 70’er Jahre erinnern, sind der Hauptbestandteil dieses Stückes, das in dieser Form entrückt durch den Äther wandert. Nur langsam variiert Bouvetøya Sounds und Struktur und spendiert dann dem Track nach einigen Minuten auch einen Sequenzerrhythmus, bei dem dann wieder mehr Spannung aufkommt.

Melodisch pulsiert das fast sechsminütige „Beyond The Visceral Labyrinth“ aus den Boxen. Dieser Track gefällt mir recht gut. Im 17:21minütigen „The Great Eastern At Heart’s Content“ zieht sich der erste Teil auch wieder recht lang dahin, um dann im zweiten Teil einen rhythmischen Part einzustreuen, der zu fesseln weiß und immer treibender auf das Ende hin zuläuft. Mit dem 5:16minütigen „Valentia Calling“ endet dann das Album mit einem Track, der wieder mystisch klingt und durch seine Sounds und Melodieführung auch in eine Folge der TV-Serie „Akte X“ Platz gefunden hätte.

Auch „Super High Frequnecy“ ist ein Album von Bouvetøya das einige Längen aufweist und damit die melodischen, rhythmischen Parts für meinen Geschmack einschränkt. Elektronikfreunde die diese Mixtur mögen können blind zugreifen, alle anderen sollten vorher hinein hören.

Stephan Schelle, Oktober 2017

 
   

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