Das Album, deren Stücke Laufzeiten von 4:28 bis 11:57 Minuten Spielzeit aufweisen, startet mit dem 6:33minütigen Track „Solstice“. Eine helle, pulsierende Synthstimme eröffnet das Stück, das nach gut einer halben Minute mit einer Fläche und hymnischen Klängen ummantelt wird. Der Spannungsaufbau wird dabei langsam angezogen und mündet, nach einem Übergang, der nach Wind und Regen klingt, in einen von perlenden Sounds und in einem, von einer sehr schönen Melodie durchzogenen Part. Jetzt hat das Stück diesen typischen asiatischen Touch, den Bernd Scholl in seiner Musik transportiert. Das verziert er dann mit einem sanften Rhythmus. Ein sehr melodisches Stück, das auch gut in die herbstliche Zeit passt.

Dem folgt dann das 4:36minütige „Harvest Season“, das neben elektronischen Sounds auch Gitarrenartige Klänge bereithält. Diese fernöstlichen Gitarrenklänge haben - in Verbindung mit dem Rhythmus - aber auch eine Spur Blues intus und vermischen dies mit einer Zenartigen Stimmung. Das klingt neuartig und doch vertraut.

Das 4:28minütige „October Sundance“ besticht neben seiner eingängigen Melodie auch durch einen schönen Groove. Hier treffen nun fernöstliche Gitarrenklänge auch auf Panflöteneinschübe. Mystisch beginnt dann das 5:11minütige „Gypsy Soul“, das nach wenigen Momenten mit rhythmischen Gypsy-Akustikgitarren aufwartet. Ein neues Element, das Bernd Scholl hier in seinen bekannten Klangkosmos einflechtet.

Im 6:45minütigen „Autumn Colours (Paart II)“ hat Bernd Scholl dann den Geist von „Autumn Colours“ vom Album „The View from here III“ (2018) wieder aufgenommen und führt ihn weiter.

Die herbstliche Stimmung mit seinen Winden und auch seinen ruhigen Momenten hat Bernd dann in dem 6:54minütigen Track „Leaves In The Wind“ eingefangen. Hier hört man auch zu Beginn heftiges Windrauschen, in das sich dann eine zarte Melodielinie fügt, die dann die Oberhand gewinnt. Ein sehr relaxter und besinnlicher Track, der am Ende wieder mit Windgeräuschen endet.

Mit dem 11:57minütigen „La Grotta Magica“ hat Bernd dann einen Longtrack auf dem Album, der von Bernd Scholl`s Konzerten in der Naturhöhle Neandertal inspiriert wurde. Und da hört man dann auch die Wasserrinnsale von den Felsdecken tropfen. Ansonsten schwebt der Track zunächst sehr meditativ durch den Raum. Bernd wechselt aber in dem Stück die Strukturen, Rhythmen, Sounds und Melodien. Das 5:13minütige „Twilight Evening“ beendet dann das Album mit einigen symphonischen Klängen, Wellenrauchen und asiatischen Sounds in einer sehr entspannten Stimmung.

Bernd Scholl hat auf seinem neuesten Album „The Winds Of Autumn“ zwar seinen typischen Stil beibehalten, ihn aber auch durch neue Elemente ergänzt. Wie immer aber vermittelt die Musik auf dem Album eine sehr relaxte Stimmung.