Bernd Scholl – Light Of The Moon – 25th Anniversary
 

Bernd Scholl – Light Of The Moon – 25th Anniversary
Prudence Records / BMG(1997 / 2022)

(14 Stücke, 72:28 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 1997, vor 25 Jahren, erschien das Album „Light Of The Moon“ des Elektronikmusikers Bernd Scholl. Das Album war das Erste, das Bernd auf dem Prudence Label von BMC veröffentlichte. Am 15.07.2022 erscheint das Album in einer remasterten Version mit vier zusätzlichen Bonustracks unter dem Titel „Light Of The Moon – 25th Anniversary“.

 

 


Das Album bekam bei seiner Erstveröffentlichung gute Kritiken und die darauf enthaltenen Tracks „Indian Full Moon Spirit“, „Watermoon“ und „Oriental Nights“ entwickelten sich zu kleinen „Hits“ im Bereich der Cosmopolitan Music und waren (…und sind) auf vielen Compilations enthalten.

Bernd Scholl hat das „Light Of The Moon“ Album neu remastered und den zehn, abwechslungsreichen Titeln noch mehr Tiefe und Wärme eingehaucht. Dazu kommen noch vier Bonustracks. Die Titel „La Luna“ und „Light in the Night“ stammen aus dem Jahr 1997, während „Moonrise“ und Mysty Rain Moon“ brandneue Tracks sind.

Bernd Scholl hat auf dem Album wunderschöne Melodien mit einem Hauch Worldmusic eingespielt, bei dem man sich sofort Wohl fühlt. Das zeigt schon der Opener „Indian Full Moon Spirit“, der durch eine Art indianischen Gesang und die Rhythmik, auf die sich dann die Melodie legt, das besondere Etwas bekommt. Der Track setzt sich sofort im Ohr fest und hat alles, was Bernd Scholls Musik ausmacht.

Es folgt das sehr sanfte und eingängige „Cycles“, das durch seine Keyboardsounds ein leichtes asiatisches Flair aufkommen lässt. Das ist zeitlose Musik. „Watermoon“ enthält, dem Titel entsprechend Geräusche, die nach fließendem Wasser klingen. Die erste Hälfte des Stückes ist sehr ambient und meditativ, wie für ein buddhistisches Kloster gemacht. Der zweite Teil ist dann melodischer und etwas rhythmischer gehalten.

Mit mehr als neun Minuten Spielzeit ist „Open Sky And Red Sand“ der längste Track des Albums. Hier erzeugt Bernd - erneut durch indianische Gesänge und die Rhythmik - eine besondere Stimmung. Man kann sich dabei sehr gut vorstellen in den Weiten der Nordamerikanischen Wildnis zu streifen und den Ureinwohnern bei ihrem Alltag zuzusehen. Das Ganze garniert Bernd dann im Mittelteil mit einer sehr schönen, lieblichen Melodie. Zum Ende hin wird es dann mystisch.

Hymnische Klänge wie von Kitaro kommen dann im Stück „„Under The Stars“ aus. „Oriental Nights“ ist dagegen ein sehr perkussiver Track (klingt nach Tablas) mit asiatischen Klängen. Der Track gleitet repetitiv mit einigen Melodietupfern dahin.

Die vier Bonustracks umfassen etwas mehr als 16 Minuten Spielzeit. Somit wird den Besitzern der Originalausgabe, neben dem neuen Mastering, ein Mehrwert geboten.

Der Bonustrack „La Luna“ aus dem Jahr 1997 passt sich der Grundstimmung des Albums gut an. Er ist aber etwas einfacher gemacht und mit Vogelgezwitscher untermalt. Da ist das nur 2:46minütige „Light In The Night“ aus dem gleichen Jahr schon aus anderem Holz geschnitzt. Hier sorgt eine programmierte Drum für den Rhythmus des sehr melodiösen Stückes. Das hätte für meinen Geschmack gerne noch etwas länger ausfallen dürfen.

Der erste neue Track ist „Moonrise“, das in seiner Kombination aus Keyboards und Akustikgitarrensounds besticht. Eine sehr sanfte und schöne Nummer. Der letzte Bonustrack „Mysty Rain Moon“ - ebenfalls neu und bisher unveröffentlicht - ist ein Track mit treibendem Groove und sticht damit komplett aus dem Album heraus. Allerdings gehört das Stück für mich zu den Highlights der remasterten Ausgabe.

Bernd Scholl’s Prudence-Label Kollege Rüdiger Gleisberg hat für sechs Titel des Jubiläumsalbums „Light oft he Moon“ einen knapp 30 minütigen Video-Clip zusammengestellt, der zum relaxen in unserer immer hektischer werdenden Zeit einlädt. Dieser ist nicht auf der CD enthalten sondern kann im Internet abgespielt werden.

Auf „Light Of The Moon“ präsentiert Bernd Scholl elektronische Entspannungsmusik mit indianischem und asiatischem Flair. Dass das Album bereits vor 25 Jahren das Licht der Welt erblickte, hört man ihm nicht an. Die Musik ist einfach zeitlos und schön.

Stephan Schelle, August 2022

 
   

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