B4 Sunrise – Poison Tongue
 

B4 Sunrise – Poison Tongue
Eigenvertrieb (2008)
(13 Stücke, 76:55 Minuten Spielzeit)

Der Elektronikmusiker Michael Brückner ist ein wahrer Worcaholic. Wenn er nicht gerade seine eignen Elektronikmusik produziert, dann arbeitet er nebenbei noch im Projekt B4 Sunrise. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Artrock-Trio, das im Kern aus Reinhold Krämer (Keyboards, Orgel, Harmonium und Gesang), Wolfgang Bechtluft (Elektrische und akustische Gitarren, Perkussion und Gesang) sowie Michael Brückner (Programmierung, Sequenzer, Sounddesign und Keyboards) besteht. Dazu kommen sporadisch noch weitere Gastmusiker, die aber nur bei einzelnen Stücken zum Einsatz kommen. Auf dem aktuellen Album sind dies, neben drei Sängerinnen und einem Sänger, Christiane Heuer am Cello, an der Metal-Gitarre Steffen Brückner und der Gitarrist Ulrich „Ubi“ Birk.

 


Zwar liegt bei der Musik der Schwerpunkt auch auf elektronischen Instrumenten, allerdings handelt es sich bei den Songs von B4 Sunrise nicht direkt um Elektronikmusik. Die drei produzieren Artrock, der teils etwas Experimentelles aufweist, allerdings sind die Stücke songorientiert.

In den Stücken tauchen neben rockigen Elementen auch Strukturen von Singer Songwriter („Romantic Interlude“), jazzigem Folk („Yuppie-Do“), Funk mit experimentellem Klang („Wurtzelfunck“), Gitarrengefrickel („Tabbatakk“), Balladen („Nursery Smile“), elektronische Klanglandschaften mit Ethnotouch („Vohan ’inah“) oder Gitarreninstrumental mit psychedelischem Einschlag („Flipcorn“) auf. Die Scheibe ist sehr abwechslungsreich, allerdings beinhaltet sie nicht gerade einfachen Stoff.

Wer Musik jenseits der ausgetretenen Pfade sucht, der findet hier sicherlich einiges. Allerdings ist der Gesang für meinen Geschmack doch einige Male etwas dünn. Antesten sollte man die CD aber mal. Hörbeispiele gibt es auf der Homepage www.myspace.com/befoursunrise.

Stephan Schelle, November 2008

 
   

CD-Kritiken-Menue