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  Axess Maxxess – Contact
6 / 63:23 – 2004

Was kommt dabei heraus, wenn sich ein Elektronikmusiker und ein Rockgitarrist zusammentun? Wundervolle Stücke, die einen Mix aus elektronischer Musik im Stile der „Berliner Schule“ und Stilelementen von Rock, Heavy Metal und Progressive Rock darstellen.

Beide Musiker sind ja in der Elektronikszene keine unbekannten, hat doch Axess aka Axel Stupplich Solo schon zwei CDs und mit seiner Band Pyramid Peak bereits sechs CDs veröffentlicht. Maxxess, der mit häuslichem Namen Max Schiefele heißt, trat im Jahr 2001 mit seinem Solodebüt Electrixx in die Szene ein und räumte sie quasi von hinten auf. Aber nicht nur an der Gitarre, sondern auch an den Keyboards beweist Maxxess sein Können.
 

 

Beide Musiker trafen sich im Sommer 2002 auf dem Grillfest des Schallwende Vereins und beschlossen, gemeinsam einen Titel zu produzieren. Das Ergebnis war Indian Skies, den sie im Internet auf der Homepage www.maxxess.de zum freien download veröffentlichten. Die Resonanzen auf diesen Titel waren so überwältigend, dass mit Tsunami ein weiterer folgte. Auch dieser fand großes Interesse bei den Musikliebhabern. Somit war klar, eine gemeinsame CD muss her, und die liegt seit dem 04.04.2004 unter dem Titel Contact vor. Die CD bietet sechs Titel, deren Laufzeiten zwischen 5:59 und 24:13 Minuten Spielzeit liegen.

Der Silberling startet mit Tsunami und es wabert auch gleich aus den Boxen, gefolgt von TD-typischen Rhythmussequenzen, die durch weitere moderne Rhythmen aufgepeppt werden. Warme Flächen und Akkorde breiten sich vor dem Hörerohr aus und rhythmisch schweben wir dahin. Zu Beginn dominieren die Synthies, doch dann setzt die E-Gitarre ein und gibt dem Titel noch mehr Volumen, wow. Vor meinem geistigen Auge öffnet sich ein Fenster und ich blicke auf weite und endlose Landschaften. Das Zusammenspiel von Synthies und Gitarre ist perfekt. Schon erwische ich mich dabei, wie ich Luftgitarre spiele. Ein absoluter Knaller auch für alle Rockmusikliebhaber. Hier wird schon deutlich, warum der Song so viele downloads hatte.

Es folgt Contact der Ähnlichkeiten zur „Eindhovener Schule“ (Ron Boots lässt grüßen) aufweist dann setzt eine Akustikgitarre ein, die wieder sehr voluminös klingt und die E-Gitarre übernimmt die Melodielinie. Auch dieser Song lädt zum Träumen ein, bevor auch durch die raue Gitarre eine härtere Gangart einschlägt. Der Song entwickelt und wechselt seine Rhythmen und Melodielinien, dadurch bietet er eine Menge Abwechslung.

Indian Skies, der erste im Internet veröffentlichte Track der CD ist sehr druckvoll und bietet schöne Melodielinien. Irgendwie erinnert mich die Gitarrenarbeit von Max ein wenig an Joe Satriani und Gary Moore. Auf dem folgenden Close Encounter legen die Synthieloops wieder den Grundstein für einen sehr rhythmischen Track. Hier sind E-Gitarre und Synthie gleichwertig, auch wenn die Gitarre im Vordergrund steht. Axess und Maxxess vollführen auf diesem Track quasi ein Zwiegespräch. Exile beginnt sehr sphärisch. Das klingt irgendwie nach Weltraum und Außerirdischen. Aber auch dieser Track entwickelt sich langsam zu einem sehr rhythmischen Titel und fetzt gut ab.

Mit dem längsten Stück endet die CD. Behind The Mirror bietet nach anfänglichen Flächen eine herrliche Gilmour-artige Gitarrenpassage von Max, da kommt absolutes Gänsehautfeeling auf. Dieser Track mit über 24 Minuten Spielzeit ist wie eine Reise durch musikalische Welten, so vielseitig, so abwechslungsreich und so spannend. Dabei spielen sie traumwandlerisch u. a. mit Tempowechseln und erzeugen so unterschiedliche Stimmungen. Wenn nicht alle Titel gleich gut wären, wäre dies mein Favorit. Klänge á la Pink Floyd, Tangerine Dream (der 70’er), Ron Boots sowie fette Heavy Metal-Gitarren wechseln sich ab und lassen uns einen Blick hinter die musikalischen Spiegel der beiden Musiker werfen.

Contact bietet genau das richte Mischverhältnis aus sanften Keyboardflächen und harten Gitarrenriffs. Durch diesen Stilmix werden zwei Musikrichtungen miteinander verbunden und womit die Lager der Elektronikfans und der Rockmusikliebhaber zusammenfinden. Wenn der Kontakt von Rock und Elektronik derartige Ergebnisse zu Tage bringt, dann kann ich nur hoffen, dass es weitere derartige Kontakte geben wird. Für Fans beider Musikrichtungen eine Empfehlung. Ein absolutes Hörerlebnis.

Stephan Schelle, Mai 2004  

 
   

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