Awenson - Within Nachdem Anfang 2019 „Hope“ des aus Frankreich stammenden M. Joël Bernard, der unter dem Namen Awenson seine elektronische Musik veröffentlicht, erschienen war, kommt im Herbst 2019 bereits der Nachfolger unter dem Titel „Within“ auf den Markt. M. Joël Bernard macht bereits seit 2005 Elektronikmusik und veröffentlichte zunächst unter dem Pseudonym Awen seine Musik. |
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„Beyond
The Flash“ heißt der erste Track des Albums, der es auf eine Spielzeit
von 10:46 Minuten bringt. In diesem Stück hat Awenson sowohl den Basspart
als auch die verzerrten Gitarrenlicks an seinen Saiteninstrumenten
eingespielt. Der Track beginnt aber zunächst mit pulsierenden Rhythmen. Auf
diesem Grundrhythmus ziehen zunächst einige teilweise rauschende Flächen
im Hintergrund vorbei, bis sich eine noch monoton wirkende Klangfolge
hinzugesellt. Sobald dann aber nach gut zwei Minuten die verzerrten
Gitarrenlicks diese Atmosphäre aufbrechen und sich mit Harmonien paaren,
kommen gar leicht rockige Elemente ins Spiel und eine fesselnde Atmosphäre
macht sich breit. Die Gitarrenarbeit erinnert dabei ein wenig an die Parts
die Edgar Froese bei Tangerine Dream einzuflechten pflegte. Es
folgt „Sentimental Journey“, das mit 5:36 Minuten zu Buche schlägt.
Recht ambiente Klangmuster werden mit einem Sequenzerbeat vereint. Darauf
legt Awenson dann seine Melodieführung. Hier ähnelt er ein bisschen dem
Stil von Akikaze. Das Stück bietet eine sehr atmosphärische Stimmung, auch
wenn es recht monoton voranschreitet. Der kürzeste Track des Albums lautet
„Monolith“ und wurde zusammen mit Jean-François Geveau am Synthesizer
eingespielt. Spacige Flächen ziehen in diesem kurzen Stück durch den Raum
und erzeugen eher Stimmungen. Bei mir wird sofort die Erinnerung an den
Monolithen in dem wegweisenden Film „2001 – Odyssey im Weltraum“ von
Stanley Kubrick wach. Awenson hat das Album Jean-François Geveau gewidmet,
der – so lässt der Hinweis „… who Loves us Within the Stars“
vermuten – verstorben ist. Awenson
greift im fünfminütigen „A Saucerful Of Mysteries“ erneut zur
Bassgitarre. Die mit Echoeffekt versehene Basspassage, die sich auf Flächen
legt, wirkt dabei mystisch und sphärisch zugleich. Die Kombination dieser
beiden Instrumente macht den Reiz dabei aus. Sequenzer orientiert geht es
dann im zehnminütigen „Spheric Passage“ weiter. Den
Sequenzergrundrhythmus belegt Awenson dann mit herrlichen Harmonien, die an
die typische „Eindhovener Schule“ erinnern. Dabei spielt er einige sehr
schöne Soli. In
dem fast elfminütigen „One Of These Nights“ hat Awenson einen Text
eingebaut, der von Orson Wells stammt. Der Track beginnt mit sehr schönen
rhythmischen Elementen und einem ansprechenden Synth-Solo. Das hat Esprit
und gehört für mich zu den Highlights des Albums. Nach etwas mehr als vier
Minuten setzt dann der Text ein, der mit Echoeffekten verfremdet wurde und
den man nur schwerlich verstehen kann. Allerdings versprüht dies ein ganz
besonderes Flair. Das
sehr ambient angelegte „Suspended Flood“ (9:22 Minuten), das wie die
musikalische Umsetzung einer Regennassen oder tropfenden Umgebung
darzustellen scheint, das von rauschenden Synthies und hell klingenden
Sounds bestimmte „Lovewind“ (9:39 Minuten) mit seine an Klaus Schulze
erinnernde Stimmung sowie das 13:15minütige „Nymphea“ beschließen dann
das Album. Letzteres beginnt durch die Orgelsounds mit sakralen Klängen.
Nach wenigen Momenten kommen aber voluminöse, teils bedrohlich wirkende
Sounds auf, die dem Ganzen eine gewisse Dramatik verleihen. Im weiteren
Verlauf sorgen aber recht sanfte, melancholische Klänge für eine wohlige
Stimmung. Ein schöner Abschluss der CD. Wie
schon auf „Hope“, so ist auch auf „Within“ des französischen
Musikers Awenson sphärische Musik mit Anklängen an die „Berliner
Schule“ sowie der „Eindhovener Schule“ zu finden, die darüber hinaus
mit sehr spacigen Sounds und Klangcollagen verbunden werden. Stephan Schelle, Oktober 2019 |
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