Atom TM - Muster Hinter dem ungewöhnlichen Namen Atom TM verbirgt sich der Musiker Uwe Schmidt, der bereits im Jahr 1985 als Autodidakt Schlagzeug gelernt hat. Für Furore sorgte sein Projekt Señor Coconut And His Orchestra, mit dem er Stücke von Kraftwerk, Sade, Deep Purple und anderen in lateinamerikanischem Stil verpackt, herausbrachte. Als Atom TM geht er einen ganz anderen Weg, denn auf „Muster“ lebt er seine rhythmische Ader aus. Und das macht er sehr exzessiv. |
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Das zuvor Beschriebene gibt recht gut die Stimmung dieses 50minütigen Stückes wieder. Allerdings muss ich sagen, dass mir an mancher Stelle die Struktur nicht ganz einleuchtet, denn „Muster“ klingt wie eine Aneinanderreihung von rhythmischen Elementen und Gebilden, die in sich wie ein Mosaik wirken. Allerdings finden sich in diesem Werk weder Melodien noch Harmonielinien, Atom TM bewegt sich vielmehr in seinen rhythmischen Parametern, beginnend mit einer Art Geigerzählerrhythmus, die dann aber mal aus Schlagwerk, aus synthetischen Klängen und im nächsten Moment aus Geräuschen entwickelt zu sein scheinen. Das macht das Werk aber nicht einfach, sondern verlangt dem Hörer einiges ab. „Muster“ klingt wie eine rhythmische Klangcollage, der man sich intensiv hingeben muss. Künstlerisch ist das Werk sicherlich von hohem Niveau, da es aber sehr experimentell ist, vielleicht sogar als elektronischer Freejazz bezeichnet werden kann, ist es nicht für Jedermann’s Ohr geeignet. Für mich war der erste Hördurchgang recht anstrengend, daher wird es wohl bei diesem einen bleiben, denn Atom TM trifft mit diesem Werk nicht meinen Nerv. Der Hörer muss bei „Muster“ selber seine Grenzen ausloten, daher vor dem Kauf unbedingt Pobehören. Stephan Schelle, September 2009 |
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