Atom TM - Music Is Better Than Pussy Uwe Schmidt nutzt das Pseudonym Atom TM um seine elektronische, mit kühlen Rhythmen versehne Musik zu veröffentlichen. Im letzten Jahr hatte ich erstmals mit seiner Musik, dem Album „Muster“ Kontakt, da erreicht mich Anfang 2010 sein neuester Output, den er so bedeutungsschwanger „Music Is Better Than Pussy“ nennt. Als erstes sticht das Cover ins Auge, auf dem eine unbekleidete junge Frau zu sehen ist, deren markanteste Merkmale von Lautsprechermembranen verdeckt sind. Das zweite, was auffällt, ist die Spielzeit von exakt 50 Minuten Länge. „Muster“ hatte ebenfalls die gleiche Länge. Hier ist jemand am Werk, der seine Musik bis auf die letzte Sekunde genau platziert. |
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Ähnlich abstrus geht es beim folgenden „Your Ambition“ zu, dass von Bassrhythmen bestimmt wird und mit Electronics versehen ist. Das klingt zum Teil recht schräg und doch faszinierend. Man wird förmlich in diesen Sound gesogen, auch wenn man das gar nicht will und zudem eine wirkliche Melodie fehlt. Dieses Stück enthält auf fast 15 Minuten Länge eine unglaublich fesselnde Monotonie. Avantgardistisch geht es in „Tanzfläche“ zu. Wer hier einen melodischen Dancetrack erwartet hat, der wird enttäuscht. Zwar herrscht auch hier die Bassdrum vor und vollführt einen stetigen, tanzbaren Rhythmus, doch dieser Minimalismus wird nur durch einige weitere Rhythmuselemente und schräg klingende Keyboardflächen aufgeweicht. „Suck My Groove“ klingt wie eine rhythmische Mischung aus Electropop und der elektronischen Avantgarde des Yellow Magic Orchestra. Uwe Schmidt aka Atom TM geht auf „Music Is Better Than Pussy“ konsequent seinen eingeschlagenen Weg weiter. Wie schon auf „Muster“, so herrscht hier auch der Rhythmus vor und steht klar im Vordergrund. Experimentell, jazzig und elektronisch zugleich sind die Rhythmusfiguren, die er auf den Hörer loslässt. Ein Nebenbeihören ist nicht drin, dies ist Musik, der man sich intensiv widmen muss und die man entweder mag oder hasst. Stephan Schelle, Januar 2010 |
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