Andreas Baaden – Slow Down
 

Andreas Baaden – Slow Down
Musea (2010)

(
12 Stücke, 72:34 Minuten Spielzeit)

Der Elektronikmusiker Andreas Baaden veröffentlicht seit 2005 seine Musik auf CD. 2019 hat er mit dem MellowJet Records-Label eine neue Heimat gefunden. Davor veröffentlichte er seine Musik in Eigenregie. Das 2010’er Album „Slow Down“ erschien beim französischen MUSEA-Label. Darauf bietet er sehr melodische Elektronikmusik.

 

 


Stilistisch ist die Musik von verschiedensten Einflüssen geprägt: klassische Berliner Schule, romantische EM im Stil von Michael Rother, progressive Rockmusik wie bei Genesis. Es waren die Instrumentalsongs von Genesis und speziell das Album „Tangram“ von Tangerine Dream, die Andreas Baaden dazu brachte, selbst Musik zu machen. Es ist zumeist ruhige und entspannte Musik, getragen von harmonischen Flächen und Melodien. Bisweilen wird es auch rockig und experimentell.

Ein Dutzend Stücke finden sich auf der CD. Die Laufzeiten der Stücke liegen zwischen 2:17 und 10:38 Minuten Spielzeit.

Das Album beginnt mit dem 7:34minütigen Titelstück. Das Stück ist sehr melodisch, hat romantische aber auch sehr rhythmische Passagen. Die Melodie geht dabei sehr schnell ins Ohr. Ein sehr schönes, verträumtes Stück.

Im folgenden, 2:14minütigen „Frequency“ wird es dann recht rhythmisch mit leichtem Rock-/Popappeal. Der Track hätte für meinen Geschmack gerne noch etwas länger sein dürfen. Das 7:48minütige „Devotion“ zeigt sich dann von einer sehr atmosphärisch, melodischen Seite. „Red Rooster - Instrumental“ hat einen fetten, basslastigen Groove und sehr gelungene programmierte Drums. Da kommt auch wieder eine Spur Rock auf, der durch die Orgel ein weinig in die 70’er Jahre weist. Auch einen Hauch Harold Faltermeyer höre ich da heraus.

Romantisch und sehnsuchtsvoll wird es dann im 6:17minütigen „Broken Dreams“, dessen Musik sich schnell im Ohr festsetzt. Aus den weiteren Stücken stechen Tracks wie das 4:51minütige „Nonotox II“ mit seiner herrlichen Gitarrenlinie, das mit pumpenden Beats durchzogene, 3:07minütige „Skyrider II“ und das durch Orgelsounds wieder an die 70’er Jahre erinnernde, 6:34minütige „Novaseca“ heraus.

Mit „Slow Down“ ist dem deutschen Musiker Andreas Baaden ein sehr schönes, abwechslungsreiches Werk gelungen, das nur so vor Melodien strotzt.

Stephan Schelle, April 2023

 
   

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