Andreas Baaden - Home Der in Bad Honnef beheimatete Elektronikmusiker Andreas Baaden veröffentlichte bereits im Jahr 2019 sein Album „Home“ bei MellowJet Records, das ich erst jetzt in die Hände bekam. Auf dem Album bietet Andreas wieder sehr harmonische Musik, die sanft durch den Raum zieht. Insgesamt neun Stücke mit Laufzeiten von 3:46 bis 10:02 Minuten finden sich auf dem Silberling. |
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Im
Pressetext wird die Musik wie folgt beschrieben: Menschen brauchen Ruhe, Sicherheit, Geborgenheit. Wir wollen abschalten
von der hektischen Betriebsamkeit des modernen Lebens. Abbiegen in ruhige
Seitenstraßen, in denen wir neue Erfahrungen sammeln können, jenseits des
Mainstreams. Wir lieben Gedanken-Ausflüge in zukünftige Welten, um zu
sehen, wie das Leben im Jahr 3723 sein wird, oder einfach mal einen ganzen
einsamen Tag nichts zu tun, sich treiben zu lassen. Das bieten die neun
Klangreisen auf Andreas Baadens neuem Album „Home“. Es ist ruhiger, aber
auch experimenteller als die Vorgängeralben. Auf dem Titeltrack „Home“
umspielen sich zwei Melodien ganz ohne knallige Bässe und Drums – eine
Ruhe, auf die man sich freuen kann. Und
genau das passiert auch beim eröffnenden, 9:51minütigen Titeltrack. Zwei
Melodielinien, die auf den Keyboards eingespielt wurden tanzen förmlich
umeinender in einem sehr eingängigen Stil. Das ist einfach wunderbar.
Einige Klangfolgen erinnern dabei auch an die Produktionen von Ashra (Manuel
Göttsching). Das
8:15minütige „How Life Will Be in 3723“ startet mit futuristischen
Sounds und wird nach einigen Momenten von herrlichen Flächensounds abgelöst,
die harmonisch durch die Luft wehen. Nach einer Minute kommt dann ein
sanfter Rhythmus auf und der Track bekommt etwas Unwiderstehliches. Der
Track entwickelt sich dann quasi zu einem Soundtrack für einen Weltraumflug
zu anderen, unerforschten Planeten. Auf
zehn Minuten bringt es dann der Track „Meer des Regens“. Hier startet
Andreas zunächst mit schwebenden Flächen die sich dann zu einer
Melodielinie entwickeln. Rhythmische Elemente kombiniert Andreas dann mit
herrlichen melodischen Flächen. Das ist klasse und fesselnd gemacht. Die
Orgelsounds versprühen dazu ein leichtes proggiges Feeling. Perlende
Effekte hat er dann im 7:31minütigen „Water And Air“ eingebaut, was gut
zum Titel des Stückes passt. Die flächigen Synthesizerharmonien wirken
dabei erhaben. In „The Last Orbit“ nimmt uns Andreas dann auf einen
melodischen, hymnischen Weltraumtrip mit, dem er darüber hinaus einen
treibenden Rhythmus spendiert. Im
3:17minütigen „Nebular Distortions“ hat er dann zahlreiche Ideen
aneinandergereiht, die recht experimentell wirken und unterschiedliche
musikalische Strukturen besitzen. Das 3:46minütige „Omega“ wird über
weite Strecken von flirrenden Synthesizersounds bestimmt, dann aber von
unterkühlten, schrebbelnden Sounds durchbrochen. Das wirkt dann etwas verstörend,
da es die schöne Melodielinie durchbricht. Im
7:03minütigen „Lorcana“ kommen hymnische Sounds auf, die in einer sehr
eingängigen Melodie münden und mit rhythmischen Elementen versehen werden.
An einigen Stellen kommt ein leichtes John Carpenter-Feeling auf. Das kann
ich mir auch wieder gut als Soundtrack vorstellen. Das Album wird dann mit
dem 5:04minütigen „Lonely Day“ beendet. „Home“
von Andreas Baader ist ein sehr schönes, melodisches Elektronikalbum, bei
dem Bernd Scholl mit seinem Mastering wieder für einen sehr transparenten
Klang gesorgt hat. Stephan Schelle, Februar 2023 |
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