Ambrosia – Route
Gottfried Von Bouillon Der in der Eiffel ansässige Alexander Möll, geboren im Saarland, hat sein elektronisches Projekt AMbrosia benannt. Eine erste Veröffentlichung war die in 2023 erschienene EP „1st Attempt“. Am 22.03.2024 meldet er sich nun mit seinem ersten Album zurück, das den Titel „Route Gottfried von Bouillon“ trägt. Darauf hat er eine Reise auf einer Autoroute vertont. Es ist auf allen führenden Streaming-Plattformen erhältlich. |
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Den
Hauptteil der Kompositionen nehmen die „Stationen“ („Bollendorf
Weilerbach“, „Neuerburg Prüm“, „Fliessem Rittersdorf“ und
„Kyllburg Dudeldorf“) ein. Das sind vier Tracks mit Laufzeiten von 7:33
bis 10:24 Minuten Spielzeit. Sie werden durch vier weitere kurze Tracks, die
„Routen“, unterbrochen. In den mit „Route“ gekennzeichneten Stücken
hat Möll dann auch Fieldrecordings von fahrenden Autos implementiert. Gestartet
wird die CD mit dem Track „L 1“. Straßengeräusche werden hier mit
rhythmischen Mustern und Flächen vermischt. Das hat schon etwas von einer
Melange aus Elektronikmusik im weitesten Sinn der „Berliner Schule“ und
Krautrock, kommt aber auch dem Stil von Hagen von Bergen recht nahe. Dann
geht es zur ersten Station „Bollendorf Weilerbach“, die vom Drumcomputer
im Stile von Kraftwerk & Co. eröffnet wird und einige Harmoniekleckse
enthält, die wie eine simple Melodielinie wirkt. Leichte Variationen und
eine flirrende Passage im Mittelteil sorgen hier für Abwechslung in dem
9:56minütigen Track. Nach
dem 1:40minütigen „L 3“ geht es dann im 7:33minütigen „Neuerburg Prüm“
melodischer weiter. Flirrende, wabernde Synthies erklingen zu Beginn. Dann
setzt ein Drumrhythmus ein und nach einigen Momenten kommen flächige
Harmonien hinzu. Das hat recht krautige Züge. In der zweiten Hälfte wird
es dann flächiger und die „Berliner Schule“ schimmert nun mehr durch. Sehr
atmosphärische Sounds sind zu Beginn des 10:25minütigen „Fliessem
Rittersdorf“ zu hören. Das wirkt wieder wie eine Mischung aus Krautrock,
dem Düsseldorfer Stil, der „Berliner Schule“ und besitzt eine
Eigenheit. Nach etwas mehr als drei Minuten schälen sich dann aber
Harmonien heraus, die klanglich sanfter wirken. Das sind recht ungewöhnliche
Klänge, die Alexander Möll hier vermischt. Sie gehen aber erstaunlich gut
ins Ohr. Die
letzte Station ist dann „Kyllburg Dudeldorf“, das mit 9:32 Minuten
Spielzeit zu Buche schlägt. Hier geht es von Beginn an recht rhythmisch zur
Sache. Helle rhythmische Synthesizer-Sounds fließen förmlich durch den
Raum. Diese variieren nur langsam und so entsteht ein hypnotischer Strom. Alexander
Möll aka AMbrosia hat eine rhythmische Reise durch die Eifel eingespielt.
Dabei sind aber keine melodischen Tracks entstanden, vielmehr hat er
ambiente Klänge mit elektronischer Musik, die teilweise auch an die
„Berliner Schule“ erinnert, mit Krautrock (hier vor allem die Bands der
Düsseldorfer Szene) kombiniert. Stephan Schelle, Mai 2024 |
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