Akikaze – The Geisha In The Paddy
 

Akikaze – The Geisha In The Paddy
Groove Unlimited (2024)

(
12 Stück, 79:05 Minuten Spielzeit)

„The Geisha In The Paddy” nennt sich das neueste Album des niederländischen Elektronikmusikers Akikaze, mit bürgerlichem Namen Pepijn Courant. Auf der Internetseite von Groove Unlimited ist zu dem Album zu lesen: Mit diesem Album möchte Pepijn Courant die kreativen Künstler Hergé, François Craenhals, Edgar Pierre Jacobs, Pyts Courant - Faber, Greg, Willy Vandersteen, Henri Vernes, Paul Cuvelier und Stan Lee ehren und sich bei Scott Allsop für seine historische Interpretation der Mandschurenkrise und beim Team von The Music House in Utrecht für Reparaturen, Wartung und gute Zeiten bedanken.

 

 


Akikaze ist japanisch und bedeutet soviel wie Herbstwind. Und japanisches Flair besitzt auch das Cover und der Titel des neuen Albums. Es enthält ein Dutzend Stücke mit Laufzeiten von 2:36 bis 12:13 Minuten Spielzeit.

Los geht es mit dem 6:47minütigen „The Yellow Wave“, das sich sehr melodisch und rhythmisch zeigt. Das geht richtig gut ins Ohr und ist ein klasse Einstig in das Album. Ansatzweise kommen in diesem Stück auch schon japanisch wirkende Klänge auf, die sich aber bei den anderen Stücken noch stärker zeigen.

Mit asiatischen Gongschlägen, die von flächigen Synthesizerklängen untermalt werden, startet Akikaze in das 6:41minütiuge Stück „The Mukden Incident“. Zu Beginn ist dann auch noch ein Text zu hören, der von Scott Allsop gesprochen wird. Nach zwei Minuten legt das Stück dann aber richtig los und es kommt eine Melodie auf, die sich auf einer rhythmischen Streicherpassage entwickelt. Das hat was vom Alan Parsons Project. Nach etwa dreieinhalb Minuten ändert sich dann der Stil und es kommt gar eine Spur Electropop auf.

Sind es elektronische Elefantenschreie, die das 2:43minütige „The Water Buddha“ einleiten? Das Stück hat einige recht asiatische Sounds und schmeichelt sich langsam in die Gehörgänge ein. Ein leichter Vangelis-Anklang ist darüber hinaus auszumachen.

Richtig rhythmisch, mit einer Menge Feuer im Tank, geht es dann im 6:49minütigen „Death Railway“ weiter. Das hat auch was von der Elektronik der 90’er Jahre. Symphonische Klänge leiten dann in das fünfminütige „The Triumph Of The Swordfish“ ein. Schnell verwandelt sich das Ganze aber in einen Part mit perlenden Synthesizerklängen mit einer eingängigen Melodielinie. Im Mittelteil wird ein von Edgar Pierrre Jacobs stammender Text gesprochen. Das wirkt teilweise etwas hektisch und wird von den folgenden erneuten Streichersounds konterkariert, die dann wieder in die perlenden Sounds übergehen.

Das 8:28minütige Titelstück weist dann wieder recht deutlich asiatische Klänge auf. Ein sanftes Stück, das für meinen Geschmack eine Spur zu seicht rüberkommt. Es endet aber sehr stimmungsvoll.

Danach folgt mit dem 12:13minütigen „The Hell Of Suong Bay“ wieder ein sehr rhythmischer Track, der aus meiner Sicht zunächst wieder an die 90’er Jahre andockt. Im Mittelteil kommt dann, durch den Drumcomputer, eine rockige Note ins Spiel, während Akikaze im letzten Teil verspielt an die Sache rangeht. Das 4:15minütige „The Golden Circle“ ist dagegen wieder ein sehr melodisches Stück mit japanischem Flair.

Beim 8:20minütigen „The Yellow Shadow“ kommt dann erstmals Gesang auf. Pepjin Courant hat unter Mithilfe von Chat GPT einen Text auf Grundlage eines Charakters von Henri Vernes erstellt. Das Stück zeigt sich sehr abwechslungsreich, von traditionellen japanischen Klängen über eine leicht Oldfield artige Keyboardpassage bis hin zu Electropop/Wave.

Nach dem sanften und verträumten „The Castaways Of Arroyoka“ und dem fast elfminütigen „The Sign Of The Cobra“ bei dem Alan Parsons auf Electropop zu treffen scheint, endet das Album dann mit dem 2:36minütigen „The Rings Of The Mandarin“ bei dem sich Courant von einem Charakter von Stan Lee (Marvel) hat inspirieren lassen. Es endet mit einem auf Japanisch gesprochenen Text.

„The Geisha In The Paddy“ von Akikaze ist ein sehr abwechslungsreiches und melodisch/rhythmisches Elektronikalbum. Es ist eines seiner besten Alben.

Stephan Schelle, Dezember 2024

 
   

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