Dom F. Scab - Crosswords
 

Dom F. Scab - Crosswords
Margen Records (2005)
7 / 58:02

Der spanische Elektronikmusiker Dom F. Scab legt Anfang 2005 mit seiner CD „Crosswords“ sein mittlerweile neuntes Album seit 1998 vor. Außer Dom, der in seinem Heimatland recht bekannt ist, ist aus Spanien vor allem der Name Michael Huygen (aka Neuronium) in Elektronikkreisen bekannt. Auf seiner aktuellen CD bietet Dom eine Mixtur aus Vangelis-typischen Sounds, wie er sie beispielsweise auf „Albedo 0.39“ zum Besten gab und „Berliner Schule“ á la Tangerine Dream.

Diese Mixtur reichert Dom mit einem eigenen, ich würde ihn mal als „mediterran“ klingenden Stil bezeichnen an. Heraus kommt ein sehr gut hörbares, von Sequenzerrhythmen bestimmtes Klangbild. Man hat das Gefühl sofort zu Hause zu sein, denn zum einen kommen einem die Sounds und Melodielinien irgendwie bekannt vor, zum anderen bieten sie aber dennoch genug Eigenständigkeit und Frische um nicht langweilig zu werden. Vor allem die längeren Stücke „Dace“, „Dizziness“ und „Ablaze“, die zwischen 9:44 und 11:30 Minuten Laufzeit liegen, bieten eine Menge Abwechslung.
 

 

 

Bei „Dace“ beispielsweise könnte man sich gut vorstellen, das Herr Froese an den Sequenzern steht und sie nach vorn treibt, während Vangelis dazu seinen typischen Sound dazumischt. Langsam entwickelt sich der Titel und zeigt durch die Gitarren ähnlichen Klänge diesen Hauch von Mittelmeer. Man fühlt sich gleich an den Strand oder in eine kleine Spanische Kneipe versetzt. Doch schnell wendet sich das Blatt und der Track nimmt eine ganz andere Wendung. Da werden Atmosphären geschaffen, die mich wiederum eher an einen Soundtrack erinnern. „Dizziness“ beginnt sehr gemächlich mit zuerst undefinierbaren dumpfen Sounds, zu denen dann nicht verständliche Sprachfetzen gemischt werden. Nach gut eineinhalb Minuten geben die einsetzenden Sequenzer den Startschuss für den Titel. Und auch im Mittelteil dieses Stückes vollführt Dom wiederum eine Wende und der Track geht in eine andere Richtung, was Melodielinien und Rhythmus angeht, bevor er dann zum Ende wieder den faden vom Anfang aufnimmt und ausklingt.

Mit „Crosswords“ hat Dom ein wirklich schönes Album zwischen Ambient und traditioneller Elektronik („Berliner Schule“) mit mediterranen Einflüssen geschaffen. Das zusammen stellt aus meiner Sicht eine sehr gelungene Kombination dar. Die meisten Titel der CD hat Dom bereits beim 11. Alpha Centauri Festival am 02.04.2005 in Huizen live dargeboten. Dort konnte man sehen, welch Fingerfertigkeit er besitzt.

Stephan Schelle, April 2005 

 
   

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