Mike Oldfield - Tubular Bels II + III

1973 veröffentlichte der damals unbekannt englische Musiker Mike Oldfield eine Platte, die damals einschlug wie eine Bombe. Die damals ungewöhnliche Art einen Song von mehr als 20 Minuten aufzunehmen, der sehr langsam beginnt und sich dann bis zu seinem Ende hin immer weiter steigert, begeisterte viele Musikliebhaber. Die Rede ist von "Tubular Bells", aber was erzähle ich hier eigentlich, ihr kennt die Scheibe sicherlich alle.

 

Fast 20 Jahre später, nämlich 1992 veröffentlichte Mike dann seine "Tubular Bells II" und im Jahr 1998 folgte dann die "Tubular Bells III". Viele Fans waren enttäuscht, dass dem Meister nichts neues mehr eingefallen war und er sich selbst kopierte. Ich muss sagen, dass ich die Versionen gut finde und bin der Auffassung, warum soll ein Musiker eigentlich nicht etwas gutes fortführen bzw. einen Remix seines eigenen Stückes machen, bevor das andere tun.

Nun die beiden neuen Versionen (es gab übrigens auch noch die "Millenium Bells", die zur Jahrtausendwende in Berlin zur Aufführung kam) wurden natürlich auch live von ihm dargeboten. Neben den üblichen Konzertvideos liegen beide jetzt auch in einer DVD-Version vor. Die DVD ist beidseitig bespielt. Auf jeder der Seiten befindet sich ein Konzert.

Das Live-Konzert der "Tubular Bells II" wurde 1992 in Edinburgh vor der Kulisse der alten Burg aufgenommen. Neben den üblichen Musikern wirkt auch ein Chor mit. Das Highlight stellt aber zu Ende des Konzertes der Auftritt der Royal Scotts Dragoon Guards Pipes & Drums dar, die mit ihrem Dudelsackspiel eine tolle Atmosphäre schaffen. Das Konzert endet dann mit einem tollen Feuerwerk vor der Kulisse der alten Burg.

"Tubular Bells III" wurde live in London vom Horse Guards Parade im Jahr 1998 aufgeführt. Mike lässt das Stück moderner klingen und bindet auch asiatische Elemente mit ein. Vor allem durch die drei asiatischen Sängerinnen wird dies noch verstärkt. Teil III gefällt mir von beiden Versionen am besten. Mit schönen Kamerafahrten und Überblendungen bietet es einen tollen Livemitschnitt.

         

Die Klangqualität ist bei beiden Aufnahmen gut (Dolby Digital 5.1), jedoch zum Ende von "Tubular Bells III", so ab Track 11, ist der Sound überragend. Es läuft mir bei den letzten Tracks der Aufnahme regelmäßig ein warmer Schauer über den Rücken. Die Zeitschrift DVD-Welt hat auf ihrer Referenz-Test-DVD, die Anfang 2002 herausgekommen ist, die Tracks 11 und 12 von "Tubular Bells III" als einen von zwei Liveausschnitten mit aufgenommen. Das sagt einiges über die Soundqualität aus.

Schade ist eigentlich nur, dass neben den knapp zwei Stunden Konzertaufnahmen keine weiteren Features auf der DVD enthalten sind, Platz wäre genug gewesen.

Stephan Schelle, August 2002

   

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