Mick Fleetwood Blues Band – Blue Again
made in germany music (2010)
(18 Stücke, 113 Minuten Spielzeit)

Das neue deutsche Label Made In Germany, das mit der Live-CD „Letztes Konzert 1984“ von Novalis vor kurzem auf dem Musikmarkt auftauchte, legt Ende März / Mitte April zwei DVDs nach. Die erste DVD zeigt einen Livemitschnitt von Schlagzeuger Mick Fleetwood und seiner Bluesband, die in der Besetzung Mick Fleetwood (Schlagzeug), Mark Johnston (Keyboards, Gesang), Lenny Castellanos (Bass, Gesang) und Rick Vito (Gitarre) zu den Wurzeln von Peter Green’s Fleetwood Mac, dem Blues zurückgekehrt. Bevor Fleetwood Mac (mit John und Christine McVie, Stevie Nicks und Lindsey Buckingham) mit ihrem Sound die Charts stürmten und sie Massen begeisterten, waren Peter Green’s Fleetwood Mac eine der erfolgreichsten Bluesbands ihrer Zeit.

Die DVD „Blue Again“ präsentiert einen Livemitschnitt der Mick Fleetwood Blues Band aus 2008, der in Canterbury aufgenommen wurde. Neben der DVD befindet sich noch ein achtseitiges Booklet im vierseitigen Digipack, das neben einigen Bildern auch einen Begleittext in englischer und deutscher Sprache enthält.


Was schon gleich im Menü auffällt ist der phänomenale, druckvolle, transparente Sound, den die DVD besitzt. Schon hier gibt es eine Gänsehaut, die sich beim Betrachten der DVD noch weitere Male einstellen soll.

Es ist natürlich klar, dass sich im Set keine Songs wie „Rhiannon“, „Don’t Stop“ oder „Go Your Own Way“ befinden. Wer das erwartet, der sollte jetzt nicht weiter lesen. Dafür sind aber Bandklassiker wie „Black Magic Woman“, das später von Carlos Santana in die Hitparaden befördert wurde und „Albatross“ mit im Programm.

Obwohl ich nicht der wirkliche Blues-Fan bin, muss ich gestehen, dass mich diese Aufnahme gleich vom ersten Song, dem „Fleetwood Boogie“ an packt. Das liegt vor allem am Sound, der wirklich unter die Haut geht. Da ist es auch kein Wunder, dass das gleichnamige Livealbum Anfang 2010 für einen Grammy in der Kategorie „bestes traditionelles Blues-Album“ nominiert wurde.

Während der Eröffnungs-Boogie noch recht traditionell wirkt, kommt aber spätestens mit „Oh Well“, einem Bluesrocker, von dem sich keine geringere Band als Led Zeppelin hat inspirieren lassen, eine gehörige Portion Rock mit ins Spiel. Es folgen Stücke die tief im Blues und Boogie verwurzelt sind

Dass hier ein Musiker zu seiner „alten Liebe“ zurückgekehrt ist, zeigt sich in jedem Ton. Dazu kommt, dass sich Mick mit sehr guten Musikern umgeben hat, die seine Leidenschaft teilen, allen voran Gitarrist Rick Vito, der den Stil von Peter Green wieder zum Leben erweckt. Eine absolut sehens- und vor allem hörenswerte Blues-DVD die man als Musikliebhaber in seiner Sammlung haben sollte. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, April 2010


 
 

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