Die DVD zeigt den Mitschnitt
des Konzertes, welches Uriah Heep am 07.12.2001 im Shepherds Bush Empire in
London gegeben haben. Der Mitschnitt des Konzertes dauert ca. 95 Minuten.
Zwischen den einzelnen Stücken werden schwarz/weiß-Aufnahmen von den Proben
und der Pressekonferenz gezeigt.
In der Besetzung:
Mick Box - Gitarren
und Gesang Lee Kerslake - Schlagzeug und Gesang Trevor Bolder - Bass und Gesang
Phil Lanzon - Keyboards und Gesang Bernie Shaw - Leadgesang
absolvierten sie dieses sehr
schöne Konzert.
Allerdings muss ich sagen,
dass an den Helden von damals auch der Zahn der Zeit genagt hat. Aber das
ist ja auch natürlich. Besonders der Schlagzeuger Lee Kerslake - er möge mir
das verzeihen - ist ganz schön rund und schwer geworden. Ich hätte ihm nicht
zugetraut noch so eine Leistung hinter der Schießbude zu bringen, aber er
ist absolut souverän.
Gleich zu Beginn des Videos
werden Zuschauer vor dem Einlass gezeigt. Einige von ihnen rufen in die
Kamera, von wo sie angereist sind. Es finden sich demnach Besucher aus
Finnland, Italien und sogar Amerika im Publikum, die eine lange Reise für
dieses Konzert auf sich genommen haben.
Uriah Heep bieten einen
Querschnitt ihres mehr als 30jährigen Bestehens. Sie beginnen mit dem Stück
„Stealin’“ vom 73’er Album „Sweet Freedom“. Es sind wahre
Highlights ihrer Karriere wie zum Beispiel „Easy Livin’“, „July Morning“,
„Sympathy“, „Circle Of Hands“, „Return To Fantasy“ oder “Mistress Of All
Time” auf der DVD zu finden. Der Kenner bemerkt aber sofort, dass noch einige
wichtige Stücke fehlen (z. B. „Gypsy“, „Lady In Black“ etc.). Und das ist
leider das Manko der wirklich guten DVD. Nachdem die 1 ½ Stunden vorüber
sind, will man mehr.
Neben drei
Backroundsängerinnen bietet die Band noch drei Gastmusiker auf. Thijs Van
Leer, der Mitglied der Band Focus war, spielt im Stück „Tales“ vom „Magician’s
Brithday“-Album Querflöte. Die erinnert schon ein wenig an Ian Anderson
(eine Besprechung zur Tull-DVD „Living With The Past“ findet ihr auch in
dieser Rubrik). Am Ende des Songs fängt Thijs an zu jodeln. Das ist
allerdings nicht nach meinem Geschmack und hätte besser unterbleiben sollen.
Diese Einlage stellt aber den einzigen Ausrutscher des Konzertes dar.
Im drittletzten Stück
gesellt sich dann John Lawton, der von 1976 bis 1979 Leadsänger der Band war
zu Ihnen. Er übernimmt im letzten Teil von „The Magician’s Birthday“ den
Gesang zusammen mit Bernie Shaw. Er singt auch bei den letzten beiden Titeln
„Sympathy“ und „Free ’n’ Easy“.
Die Sensation ist
allerdings, dass sich Ken Hensley (jawoll !!!!) erstmals nach 21 Jahren mit
der Gruppe wieder live präsentiert. Ich muss zugeben, ich hätte ihn nicht
wieder erkannt. Er stößt ca. zur Halbzeit des Konzertes beim Song „July
Morning“ zur Band und bestreitet acht der 15 Songs mit ihnen zusammen. Das
es der Band an diesem Abend Spaß macht, merkt man ständig. Aber in „July
Morning“ habe ich das Gefühl, als würden sie sich gleich in einen Rausch
spielen. Und es fällt nicht auf, dass Ken so lange nicht mit ihnen zusammen
gespielt hat. Im Gegenteil, er fügt sich perfekt in die Band ein, als wäre
er nie weg gewesen.
Neben dem Konzertmitschnitt
bietet die DVD noch ein paar Extras. Ein Mitschnitt von „Return To Fantasy“
aus einem Konzert in Amerika (aus dem Jahr 2001), Aufnahmen vom Hilton Hotel
(Pressekonferenz und Autogrammstunde; John Lawton-Darbietung - Gesang und
Gitarre), „Logical Progression“ als Bonustrack, eine Auflistung von Merchendising-Produkten und eine Fotogallerie runden die DVD ab. Aber
erwähnenswert ist auch das beigefügte 16seitige Booklet, das einige Fotos
von dem Konzert zeigt. Da sollte sich so manch andere DVD-Produktion eine
Scheibe abschneiden.
Fazit:
Mit der DVD erlebt man einen
erstklassigen mehr als 1 ½ stündigen Trip in die musikalische Vergangenheit.
Gute Rockmusik wird von einer gut aufgelegten Band präsentiert. Wahrscheinlich war
das nicht die letzte DVD von Uriah Heep, die sich demnächst in meiner
Sammlung wiederfindet.
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