In das Konzert wird mit einem kurzen Intro, das Sirenen mit
Synthiesounds verknüpft, gestartet. Man sieht schon einige der
Feuertänzer und Feuerschlucker, die an diesem Abend für Teile der Show
sorgten. Dann geht es mit dem ersten von zehn Tracks des Albums (die
Stücke werden in er Reihenfolge des Albums gespielt) los und
Glenn steigt in den sehr Jarre lastigen „Part 1“ ein. Schon hier ist zu
sehen, welchen Spaß die junge Iselin an der Musik und dem Gig hat und
Glenn ist der Stolz, seine Tochter mit auf der Bühne zu haben, förmlich
am Gesicht abzulesen. Die ersten Minuten absolviert Glenn noch allein,
doch sobald es in diesem ersten Part mehrstimmig wird, steigt Iselin
unter großem Applaus in dieses Konzert ein. Und was sich im späteren
Verlauf noch zeigen wird, ist, dass ihr Einsatz nicht unbeachtlich ist,
denn sie spielt eine ganze Reihe an Melodiefolgen.
Sehr ansprechend ist bereits in diesem
Stück die Lightshow, die die Musik sehr gut unterstützt. Im dritten
Track kommt dann mit dem Amasing-Choir – ganz im Stile der früheren
Jarre-Konzerte – ein Chor auf die Bühne. Dieser aus zahlreichen jungen
Frauen bestehende Chor gibt dem Stück noch einmal mehr Volumen, so wie
das auch früher bei Jarre der Fall war. Zwar kann Glenn nicht so
klotzen, wie es der Franzose bei seinen von Millionen von Zuschauern
erlebten Großkonzerte machte, aber Glenn braucht sich musikalisch und
auch atmosphärisch nicht vor Jarre zu verstecken.
Nach diesem hymnischen Track geht es
dann rhythmisch weiter. Und hier kommen dann auch erstmals die
Feuertänzer mit ihren Gerätschaften zur Geltung. Durch die
Kameraeinstellungen kann man sehr gut sehen, welchen Part die beiden
jeweils live einspielen. In „Part 6“ wechselt Glenn dann ans Theremin,
das am vorderen Bühnenrand aufgestellt ist und entlockt diesem
Instrument die unglaublichsten Klänge. Da zirpt und wabert es und man
sieht, wie viel Spaß es Glenn bereitet dem Gerät die einzelnen Klänge zu
entlocken. Im Verlauf winkt er seine Tochter an dieses Instrument, die
auch an diesem Gerät eine wirklich gute Figur macht. Es ist eh
erstaunlich, wie gut sie in diesem Alter bereits ein Feeling und die
Fingerfertigkeit für ein derartiges Livekonzert hat. Und während Glenn
und Iselin am Theremin stehen zieht ein Dach aus grünen Laserstrahlen
ein imaginäres Dach über ihre Häupter.
In „Part 7“ kommt erneut der Amasing
Choir auf die Bühne und verbreitet wieder dieses hymnische Jarre-Feeling.
Im rhythmischen „Part 8“ kommen dann die Laser so richtig zur Geltung.
Ein weiteres Mal kommt dann in „Part 9“ der Chor zum Einsatz. Die fast
Dance artige Nummer „Part 10“ beendet dann die wirklich sehenswerte Show
mit ordentlichen Feuereinlagen. Da wird Feuer gespieen und an Ketten
durch die Luft geschleudert. Dazu ziehen die Laser ihre Bahnen durch den
Nachthimmel während der Chor auch diesen letzten Titel durch ihre
Stimmen untermauert. Unter großem Applaus endet dann das Konzert.
„Electronic Secret In Concert“ ist
eine gelungene Eigenproduktion, die zeigt, dass es nicht immer Millionen
Zuschauer sind, die man mit Großprojektionen begeistern muss. Auch im
vermeintlich kleineren Stil ist dies sehr schön anzusehen. „Electronic
Secret In Concert“ ist ein gelungener Konzertmitschnitt, den ich jedem
Elektronikfreund empfehlen kann.
Stephan Schelle,
Oktober 2011