Einmal über den großen Teich ging es dann im September 2007 wo die
beiden beim Analogue Haven im US-amerikanischen Los Angeles auftraten.
Dieser Track bringt es auf gut 15 Minuten. Die beiden letzten Aufnahmen
wurden dann auf deutschem Boden gemacht. Zum einen ist ein mehr als
zehnminütiger Auftritt im Atelier in Frankfurt vom 30.03.2007 enthalten,
bei dem Klaus Hoffmann-Hoock am Memotron mitwirkt und zum anderen gibt
es dann noch einen 51minütigen Mitschnitt vom Konzert, das am 08.08.2008
(welch ein Datum!) im Stadtbad Steglitz in Berlin stattfand.
Stilistisch liegen die Tracks der
einzelnen Auftritt recht nah beieinander, da sie auch in einem zeitlich
recht engen Rahmen aufgenommen wurden. Da Fanger & Schönwälder hinter
ihren Tasteninstrumenten sitzen und sonst keine große Action zu sehen
ist, so ist das nun mal bei den meisten Elektronikkonzerten, wird das
Videomaterial immer mal wieder durch Einblendungen unterbrochen. Beim
ersten Track sind dies grafische Spielereien, die auch in Eindhoven auf
der rückwärtigen Leinwand gezeigt wurden. Im Los Angeles-Konzert sind es
beispielsweise Landschaftsaufnahmen von der Küste und in Frankfurt
Bilder von einer nächtlichen, viel befahrenen Straße, die eingeblendet
werden. Das hält die Aufnahmen interessant und kurzweilig.
Im Stadtbad Steglitz werden
psychedelische Farbspiele an die Rückwand des Schwimmbeckens projiziert.
Dieses Konzert hat auch eine ganz besondere Ausstrahlung, kreieren die
beiden doch Klänge die relaxt und smoothy durch den Raum schweben und
somit gut zu einer Badelandschaft passen. Man hat auch beim Schließen
der Augen das Gefühl, musikalisch von Wasser umspült zu werden.
Die DVD kann ich all denen empfehlen,
die die Musik von Fanger & Schönwälder mögen. Hier bekommen sie 115
Minuten Musik auf die Ohren und zusätzlich noch bewegte Bilder für das
Auge. Aber auch ohne die Bilder funktioniert die Musik ganz
hervorragend.
Stephan Schelle,
November 2012