Blackfield - NYC - Live In New York City
Snapper / spv (2007)
(18 Titel, Spielzeit 82 Minuten)

Steven Wilson, Porcupine Tree-Mastermind und der bekannte israelische Rockmusiker Aviv Geffen gründeten 2004 das Projekt Blackfield aus reinem Spaß. Und wie das oft so ist, aus Spaß wurde mehr, denn statt einer EP brachte das Duo mittlerweile zwei CDs heraus und war auch bereits live unterwegs. Und genau von einem dieser Live-Events liegt nun ein Filmdokument auf der DVD „NYC – Live In New York City“ vor.

Mitgeschnitten wurde das Konzert, bei dem die beiden von Eran Mitelman (Keyboards), Seffy Efrati (Bass) und Tomer Z (Schlagzeug) unterstützt werden, in dem kleinen New Yorker Bowery Ballroom Club am 16.03.2007. Insgesamt 18 Stücke ihrer bisher erschienenen zwei CDS bieten sie in 82 Minuten, wobei der Song „Once“ sowohl das Konzert eröffnet, als auch kurz vor Ende noch mal aufgenommen wird.

Blackfield, bekannt dadurch, dass sie, nicht wie Porcupine Tree lange Stücke mit ausufernden Soli, sondern kurze Songs mit einem gewissen Popcharme präsentieren, die zwar das Flair und auch den Spirit von Porcupine Tree in sich tragen, bleiben sich auch auf der Bühne treu. Da dürfen Stücke wie das herrliche „Hello“ (mein absolutes Lieblingsstück), „Blackfield“ oder „Where Is My Love“ natürlich nicht fehlen.

Das Quintett agiert auf der recht kleinen Bühne zwar etwas beengt, doch der Film vermittelt eine gute Liveatmosphäre, bei der man sich in den Club versetzt fühlt. Die einzelnen Stücke kommen dabei etwas rauer und kantiger als auf CD rüber. Das liegt zum einen an dem druckvolleren Instrumenteneinsatz, zum anderen ist es aber auch Aviv’s Stimme, die etwas dreckiger und nicht so geschliffen klingt. Das tut den Songs ganz gut, kann man sie so doch in einer anderen Version genießen.

Lasse Hoile, der bereits die Videos zu den Porcupine Tree-Songs fertigte und auch für die Aufnahmen der Porcupine Tree-DVD „Arriving Somwhere“ verantwortlich zeichnet, hat auch hier wieder Hand angelegt. Allerdings ist dieser Livemitschnitt nicht mit großartigen Effekten, wie es bei „Arriving Somewhere“ der Fall ist, ausgestattet. Hier kann man dem Geschehen auf der Bühne besser folgen, was auch zu dieser Art von Konzert besser passt.

Als Bonus gibt es neben einer schönen Bildergalerie drei Videos zu den Songs „Hello“, „Pain“ und „Blackfield“, die eindeutig die Handschrift von Lasse Hoile tragen. Die Videos sind stark verfremdet und haben diesen surrealistisch Stil, so wie man es von Porcupine Tree her kennt. Der Sound ist hervorragend und liegt in den Formaten PMC Stereo und Surround 5.1 vor.

Einziger Kritikpunkt dieser DVD - falls man das überhaupt anbringen kann -  ist, dass sie mit 82 Minuten Spielzeit und den überschaubaren Bonusstücken recht kurz geraten ist. Ansonsten ein absolutes Muss für die Freunde gepflegter Rock- und Popmusik. Fans von Steven Wilson und Aviv Geffen kommen hier sowieso nicht dran vorbei.

Stephan Schelle, September 2007


 
 

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