Die Aufzeichnung dieses Konzertes fand
am 06.04.2006 statt. Das Konzert beginnt mit dem Aufmarsch der Prager
Philharmoniker, die als erstes allein das Stück „The Song (They Love To
Sing)“ spielen. Das erste, was auffällt, ist die recht klein wirkende
Bühne in der Halle. Dieser Effekt tritt ein, weil die Bühne nicht die
ganze Breite des Saales einnimmt und auch nicht komplett ausgefüllt ist.
Vielmehr werden bei den recht häufig
hell ausgeleuchteten Passagen die kargen Seiten der Halle/Bühne sichtbar.
Daneben prangt als einzige
Bühnenausstattung im Hintergrund lediglich das BJH-Logo.
Dies
trübt den Gesamteindruck aber nicht nachhaltig. Auch das zweite Stück „Crazy
City“ spielen die Philharmoniker noch allein. Dann kommt die Band unter
großem Applaus auf die Bühne und nach dem noch sehr klassischen
„Prelude“ geht es dann nahtlos mit der Ballade „January Morning“ vom
letzten Album „Revelution Days“ in die rockige Phase des Konzertes über.
Das erste, an das ich mich allerdings wieder gewöhnen musste, war die
hohe Stimmlage von Les Holroyd. Aber nach wenigen Momenten ist man
wieder in diesem Retrofeeling und fühlt sich einfach wohl bei diesen
Schmusesongs.
Es folgen mit „Back In The Game“, „Yesterday’s
Heroes“, „Rock ‘N’ Roll Star”, “Mockingbird”, “Berlin” und “Ring Of
Changes” einige Klassiker der Band. Les hat es dabei verstanden, die Stücke in
einem sehr guten Arrangement für Orchester und Band umzusetzen, denn die
sie zünden in diesen Versionen noch genauso wie früher. Den Song „Rock ‘N’ Roll Star”,
der mit einem sehr floydig gespielten Gitarrenriff á la „Run Like Hell“
(allerdings in gedämpfter Form) beginnt, widmet Les dem bereits im Jahr
2004 verstorbenen Drummer Mel Pritchard.
Das Publikum in der bestuhlten Halle
verhält sich über das Konzert hinweg allerdings sehr ruhig und lauscht
dem Konzert sehr andächtig. Nach „Life Is For Living“, bei dem erstes
rhythmisches Klatschen zu hören und sehen ist, kommt dann der Kracher des
Konzertes, den Les mit den Worten ankündigt: „Jetzt kommt ein Song aus
der Vergangenheit, an den sich einige von euch erinnern werden. Ich
hoffe, dass ich mich an ebenfalls erinnern kann“. Sanfte
Keyboardklänge leiten diesen Song ein, der sofort unter die Haut geht
und mich heute, im Jahr 2007, immer noch direkt ins Herz trifft (ich weiß ich
bin ein Weichei). Sobald Les das Gitarrenintro spielt, wird klar, es
kann sich nur um ihren Hit „Hymn“ handeln.
Waren die Zuschauer bisher an ihre Stühle gefesselt, ändert sich diese
Situation schlagartig und es kommt Leben in die französische Bude. Während des Stückes
hält es
kaum noch jemand auf seinem Stuhl. Diese
Version gefällt mir ausgesprochen gut und stellt für mich das Highlight
der DVD dar. Allein wegen dieses Stückes hat sich der Kauf des
Silberlings
gelohnt.
Als letzter Titel des offiziellen
Teils folgt dann das rockig/poppige „Love On The Line“, danach verlässt
die Band kurz die Bühne. Es folgt mit dem Stück „Shadows On The Sky“
eine 14minütige Zugabe. Dieser Song hat einen Schlagzeugrhythmus, den
wir u. a. von Peter Gabriel’s „Biko“ her kennen. Wie beim Fußball
verlässt dann nach mehr als zwei Stunden der Star, Les Holroyd, als
erster unter großem Applaus das Spielfeld, während die anderen noch ihre
Instrumente bedienen. So gehen dann nach und nach alle Musiker vom
Platz, während das Publikum noch freudentrunken johlt. Ein gelungener
Abgang.
Als Extras wurden der DVD noch
Bildergalerien aus der Pressekonferenz, dem Soundcheck, dem Konzert
sowie ein deutscher TV-Spot von Kabel 1 spendiert. Die Bildergalerien
laufen aber leider ohne musikalische Untermalung ab, was dann doch etwas
eintönig wirkt. Insgesamt sind die Specials doch etwas dürftig geraten.
Die DVD ist im 16:9 Format gehalten,
was bei einem meiner DVD-Player dazu führte, dass das Bild gestaucht
(ohne die schwarzen Ränder im oberen und unteren Teil des Bildschirmes)
angezeigt wurde. Der Ton lässt sich nicht einstellen und weist lediglich
das Format Dolby Stereo auf. Ansonsten ist die Bild- und Tonqualität
aber gut.
Insgesamt ist die DVD all denen zu
empfehlen, die Symphonic-Rock mögen. Ich denke das der Name BJH schon
für sich allein spricht.