Zu Beginn des Konzertmitschnitts sieht man Achim mit seiner Gitarre in
der Hand über die Reeperbahn schlendern, bis er schließlich am
Veranstaltungszentrum Grosse Freiheit 36 ankommt und durch die Reihen
der Besucher zur Bühne geht. Während er durch die Reihen schreitet singt
zunächst das Publikum ein Geburtstagsständchen. Achim revanchiert sich
mit den Worten „Dann fangen wir dich einfach mal an“ und spielt seinen
beliebten Song „Kreuzworträtsel“.
Mit Achim zusammen steht auch sein
alter Gefährte aus Rattles-Tagen Thissy Thiers am Bass auf der Bühne.
Daneben sind noch Karl Allaut (Gitarre), Peter Werner
(Tasteninstrumente), Micky Stickdorn (Schlagzeug) Berry Saarluis
(Akkordeon), Nils Tuxen (Pedal Steel), Down Thomsen (Fiedel), Steve
Baker (Mundharmonika), Ingolf Burkhard (Trompete), Andreas Böther
(Saxophon) und Ludwig Nuss (Posaune) mit dabei. Diese Truppe steht
allerdings nicht immer vollständig auf der Bühne sondern kommt punktuell
zum Einsatz. Als besonderes Schmankerl bietet die DVD noch Gastauftritte
von Inga Rumpof (Gesang beim Stück „Künstlerhände“) und Joachim Witt und
Ulrich Tukur, die ein Duett beim Stück „Ein Freund bleibt immer ein
Freund“ singen.
Die Stimmung im Saal - das Konzert hat
was von einem intimen Clubkonzert - ist von der ersten Minute an schon
vorzüglich und so singt der ganze Saal schon beim zweiten Stück „Kuddel
daddel Du“ aus voller Brust mit. Es folgen so beliebte Songs wie „Halla
Ballu Ballé“, „Steaks und Bier und Zigaretten“, „Der Spieler“,
„Nachtexpress“ und „Blues in Blond“. Und wenn ein Konzert auf der
Reeperbahn stattfindet, dann darf natürlich auch der deutsche Evergreen
„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ nicht fehlen. Und dieses Stück
wird von Achim in seiner ganz besonderen Weise vorgetragen. Alles
gipfelt dann in dem Gänsehaut treibenden Song „Aloha Heja He“, bei dem
kein einziger im Publikum ruhig bleiben kann. Es wird getanzt und
gesungen, was das Zeug hält. Leider läuft genau in diesem Stück der
Abspann, was ich persönlich sehr schade finde.
So lasse ich mir Geburtstagsfeiern
schmecken, wenn es gute Livemusik gibt, bei der die Musiker allesamt
eine Mange Spaß haben und sich das auch auf’s Publikum überträgt. Das
Ganze hat etwas von einer riesigen Party. Und genau das sagt Achim auch
während des Konzertes, das dies ja eine Party und kein Konzert sei.
Darauf singt das Publikum „Hoch soll er leben“. Ein klasse Konzert,
eines deutschen Ausnahmemusikers.
Stephan Schelle,
November 2012