Im Alter von 30 Jahren traf Heinz Strobel einen wegweisenden Entschluss
und ließ sein sicheres Leben mit fester Anstellung als
Flugsicherungstechniker hinter sich, um dem Ruf seines Herzens zu folgen
und sich fortan der Musik zu widmen. Er gab sich als Pseudonym den Namen
des guten Zauberers aus der Fantasie-Geschichte „Der Herr der Ringe“ von
J.R.R. Tolkien. Um seinen persönlichen Werdegang zu dokumentieren,
begann er zu diesem Zeitpunkt ein Tagebuch zu führen, aus dem sich
reichlich Zitate in dem Buch befinden. Und diese Zitate sprühen nur so
vor Poesie, geben aber auch einige interessante Einblicke in sein Leben.
Bei dem Buch, es trägt den Untertitel
„Aus
der Partitur meiner Lebenssinfonie“,
handelt es sich nicht nur um eine Biografie (die macht gut ein Drittel
bis ein Viertel des Inhaltes aus), Gandalf gibt anhand seiner
Erfahrungen auch reichlich Lebenshilfen weiter, wenn er beispielsweise
darüber schreibt, dass man nicht immer nur den alten, bekannten und
leichten Weg gehen soll, weil man sonst die Schönheit des neuen, bisher
unbekannten verpasst. So erfährt man im Buch viel über den Menschen
Heinz Strobl und seiner Lebenseinstellung, unterlegt von einigen
Geschichten aus seinem Musikerleben.
Auch seine Verbindung zur Natur wird
durch das Buch deutlich. Sie inspiriert ihn ständig, davon zeugt
beispielsweise ein Tagebucheintrag, den er während eines Aufenthaltes in
den 90’ern auf der Insel Fuerteventura machte. Die Natur ließ in ihm
Melodien und Musik aufsteigen, die dann später auf einem seiner
erfolgreichsten Alben „Barakaya“ herauskam. Gandalf schreibt in seinem
Buch: „So lange ich mich erinnern kann, war die Nähe zur Natur für
mich immer wichtig, um in meiner Mitte zu sein. … Viele kehren von einem
Spaziergang mit Beeren und Pilzen zurück, bei mir ist es meist eine neue
Melodie oder ein paar Sätze für mein Tagebuch, oder auch ein Titel für
ein Stück, an dem ich gerade arbeite, mit dem ich inspiriert und beseelt
heimkehre.“
Auch schwierige Situationen, die Heinz
Strobl in seinem Leben bewältigen musste, werden nicht ausgespart. So
erfährt der Leser auch etwas über eine harte Zeit, die ihn durch die
Trennung seiner Frau in eine Depression führte und aus der er sich mit
seiner Musik wieder herauszog. Die Komposition an den Stücken des Albums
„Into The Light“ half ihm damals aus dieser bedrückenden Stimmung
heraus.
Überschrieben hat er die einzelnen
Kapitel mit Titeln wie „Der Ruf des Herzens – der innere Kompass“, „Auf
dem Weg“, „Der innere Quell“ oder „Vertrauen besiegt Angst“, die schon
zeigen, dass er nicht nur sein Musikerleben zur Schau stellt, sondern
gemachte Erfahrungen weitergeben möchte, um anderen Menschen auch auf
ihrem Lebensweg Hilfestellungen zu geben. Darüber hinaus enthält das
Buch eine Anzahl von Bildern, die Gandalf in den unterschiedlichen
Situationen und Zeiträumen zeigen (von der Kindheit bis in die heutige
Zeit).
„Erdenklang und Sternentanz“ ist ein
etwas anderes Buch zu einem 30jährigen Bühnenjubiläum. Es ist einfühlsam
und stellt den Menschen hinter dem Musiker, mit all seinen Gedanken und
Gefühlen in den Vordergrund. Nachdem ich mich auf diese Art eingelassen
habe, hat mir das Buch gut gefallen. Wer nicht nur eine Chronologie
eines Musikers auf seinem beruflichen Weg erwartet, der bekommt ein
Buch, aus dem man so manche Anregung herausziehen kann.
Stephan Schelle,
März 2011